Korruption:Südkoreas Ex-Präsidentin Park zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt

Südkoreas Ex-Präsidentin Park Geun Hye ist zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. (Archivbild) (Foto: dpa)

Ein Richter spricht sie wegen Korruption, Machtmissbrauchs und Nötigung schuldig. Die Urteilsverkündung wird live im Fernsehen übertragen.

Südkoreas frühere Präsidentin Park Geun-hye ist wegen Korruption und Machtmissbrauchs schuldig gesprochen worden. Die 66-Jährige wurde zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Richter verhängte gegen Park außerdem eine Geldstrafe in Höhe von 18 Milliarden Won (etwa 14 Millionen Euro).

Die Richter befanden sie in 16 von 18 Anklagepunkten für schuldig. Park habe Unternehmen zur Zahlung von Bestechungsgeldern in Höhe von 77,4 Milliarden Won (59 Millionen Euro) gezwungen, sagte Richter Kim Se Yoon am Freitag in der live übertragenen Urteilsverkündung.

Die Bestechungsgelder wurden der Anklage zufolge Park und ihrer langjährigen Vertrauten Choi Soon Sil von drei südkoreanischen Konzernen - Samsung, Lotte und SK - übergeben oder zugesagt.

Die Korruptionsanschuldigungen hatten Park ihr Amt gekostet. Nach der Amtsenthebung war sie im März 2017 festgenommen und wegen Machtmissbrauchs, Korruption, Nötigung und anderer Vorwürfe angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von 30 Jahren für Park gefordert.

Die südkoreanische Ex-Staatschefin hat die gegen sie erhobenen Anschuldigungen stets bestritten. Sie vertrat mehrmals den Standpunkt, Opfer von "politischer Rache" zu sein.

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