Südkorea:Die vergessene Prinzessin

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Im Prozess gegen Ex-Präsidentin Park kommt es zu immer neuen Anklagen - doch das Interesse der Bevölkerung daran nimmt immer weiter ab.

Von Christoph Neidhart, Seoul

Die Südkoreaner verfolgen die schier endlose Korruptionssaga um ihre geschasste Präsidentin Park Geun-hye und ihre Getreuen zunehmend fassungslos. Und viele haben die Nase von den immer neuen Volten mittlerweile dermaßen voll, dass sie für die juristische Aufarbeitung nur noch Desinteresse übrig haben. Erst vorige Woche ging der zweite Prozess gegen Parks Freundin Choi Soon-sil zu Ende, wegen deren Gier der ganze Skandal ausgebrochen war. Das Urteil wird im Januar verkündet, der Staatsanwalt fordert 25 Jahre Haft. Im ersten Verfahren erhielt Choi drei Jahre wegen Bestechung von Professoren, um ihre Tochter zu begünstigen. Park, deren Prozess schon abgeschlossen wäre, hätten ihre Verteidiger nicht hingeschmissen, wertet das als Indiz, wie schwer ihre Strafe ausfallen könnte. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt sie als unschuldig.

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