Libanon:Beirut beklagt 190 Tote

Die Zahl der Todesopfer bei der Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut ist auf 190 gestiegen. Mehr als 6500 Menschen seien verletzt worden, drei Personen würden noch immer vermisst, teilte die Übergangsregierung in einem am Sonntag veröffentlichten Bericht mit. Durch die Detonation hätten 300 000 Menschen ihr Obdach verloren. Den direkten Schaden bezifferte die Regierung auf umgerechnet rund 12,6 Milliarden Euro. 50 000 Häuser, neun größere Krankenhäuser und 178 Schulen seien beschädigt worden. Die Behörden untersuchen noch immer, wie es am 4. August zu der Explosion kam. Im Hafen waren jahrelang 2750 Tonnen Ammoniumnitrat ohne Sicherheitsmaßnahmen gelagert worden. Ammoniumnitrat kann sowohl zur Herstellung von Dünger als auch von Sprengstoff verwendet werden. Die Regierung war nach der Explosion zurückgetreten. An diesem Montag will das Parlament versuchen, sich auf einen neuen Ministerpräsidenten zu einigen.

Chancen auf das Amt hat der libanesische Botschafter in Deutschland. Mustapha Adib wurde am Sonntagabend von vier früheren Regierungschefs als Kandidat empfohlen.

© SZ vom 31.08.2020 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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