Kulturpolitik:Goethe-Institut: Deutsch weltweit immer wichtiger

Lesezeit: 1 min

Berlin (dpa) - Aussicht auf bessere Jobchancen, Interesse an Literatur und Film oder einfach nur Spaß an der Sprache: Millionen Jugendliche und Erwachsene lernen weltweit Deutsch.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Aussicht auf bessere Jobchancen, Interesse an Literatur und Film oder einfach nur Spaß an der Sprache: Millionen Jugendliche und Erwachsene lernen weltweit Deutsch.

Insgesamt 12,8 Millionen Schüler gehen an 110 000 Schulen regelmäßig in den Deutschunterricht, wie das Goethe-Institut am Mittwoch in Berlin mitteilte. Dazu kommen 250 000 Menschen, die an den knapp 160 Niederlassungen des Instituts im Ausland sowie in der Bundesrepublik Deutschkurse belegen.

Besonders erfreulich sei, dass etwa in der Türkei Deutsch wieder wichtiger im Schulplan werde und dazu auch Lehrer eingestellt würden, sagte Instituts-Präsident Klaus-Dieter Lehmann. In 90 Prozent aller Schulen leiste das Institut Hilfe, etwa bei der Lehrerfortbildung. Rund 200 Lehrer seien in diesem Jahr dazu nach Deutschland gekommen.

Offen sei, ob der bisherige Ansturm auf die Goethe-Institute in Südeuropa anhalten werde, wo sich angesichts der Wirtschaftskrise junge Menschen mit Deutschkenntnissen bessere Aussichten bei der Jobsuche in Deutschland versprechen.

Auch kulturpolitisch spiele das Institut eine immer wichtigere Rolle, etwa bei den Konflikten in der arabischen Welt oder in der Türkei. Mit dem Künstleraustausch, Ausstellungen und Gastveranstaltungen wirke das Institut tief hinein in die jeweiligen Gesellschaften, sagte Lehmann.

Im kommenden Jahr widmet sich das Institut unter anderem dem 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs. Dabei unterstützt es die Produktion eines dokumentarischen Theaterstücks, das in Südosteuropa sowie in Berlin aufgeführt werden soll. Unter dem arabischen Namen „Hikayah“ (Erzählung) wollen außerdem deutsche und arabische Historiker entlang der Strecke des einstigen ottomanischen Eisenbahnnetzes gemeinsam den dortigen Spuren des Krieges nachgehen.

Für 2013 lag der Etat des Instituts mit seinen 158 Niederlassungen bei 364 Millionen Euro. Davon trägt das Auswärtige Amt 215 Millionen Euro, der Rest wird durch Eigeneinnahmen finanziert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: