Der als künftiger US-Handelsminister benannte Gouverneur von New Mexiko, Bill Richardson, ist am Sonntag überraschend von seiner Nominierung zurückgetreten.
Das gab das Übergangsteam des künftigen amerikanischen Präsidenten Barack Obama in Chicago bekannt. Obama habe den Rücktritt "mit großem Bedauern" akzeptiert.
Grund für den Rückzieher Richardsons sind vermutlich Korruptions-Ermittlungen gegen eine Firma, die ihn im Wahlkampf finanziell unterstützt und lukrative Aufträge in New Mexico erhalten hat.
"Ich beteuere, dass ich und meine Verwaltung in allen Belangen korrekt gehandelt haben und dass auch die Ermittlungen zu diesem Ergebnis kommen werden", schrieb Richardson in einer Erklärung. "Aber mir ist klar, dass sich die Untersuchungen lange hinziehen werden." Dies würde der Arbeit als Handelsminister im Wege stehen. Der 61-Jährige betonte, dass er seinen Rücktritt bedaure.
Obama werde nun rasch nach einem neuen Handelsminister suchen, erklärte er. Auf den als "Troubleshooter" bekannten Richardson hatte das Obama-Team bei der Lösung der Finanz- und Wirtschaftskrise große Erwartungen gesetzt.
Richardson war ehemaliger Botschafter bei der UN und Energieminister unter Bill Clinton. Er wäre der ranghöchste Hispanic - inzwischen die größte Minderheit in der USA - im neuen Kabinett gewesen.