Kubakrise:Fotos, die schockierten

Fidel Castro, Kubas Staatschef, unterstützte die Raketenstationierung. (Foto: dpa)

"U-2"-Flugzeuge entdeckten einst Raketenstellungen.

Von Reymer Klüver

Übertrieben ist dieser Satz gewiss nicht: Die Flüge von US-Spionagejets hätten fast den Dritten Weltkrieg ausgelöst. Eine U-2 hatte im August 1962 sowjetische Flugabwehrstellungen auf Kuba entdeckt, das drei Jahre zuvor nach einem von Fidel Castro angeführten Guerillakrieg kommunistisch geworden war. Die CIA schloss daraus, dass die Sowjetunion auf der Insel Atomraketen stationieren wollte - nur 150 Kilometer von Florida entfernt. Mitte Oktober bestätigte der Flug einer weiteren U-2 den Verdacht: Die Sowjets bauten Stellungen für Mittelstreckenraketen. Als Präsident John F. Kennedy die Armeeführung über die Erkenntnisse informierte, empfahlen die Generäle sofort die Invasion der Insel. Kennedy entschloss sich stattdessen für eine Schiffsblockade. Die Sowjetunion verurteilte dies als "offenen Akt der Piraterie". Amerikanische Atomraketen und Bomber waren nun auf höchster Alarmstufe. Fast zwei Dutzend B-52-Bomber kreisten in Positionen, von denen aus sie jederzeit Ziele in der Sowjetunion hätten angreifen können. Am 27. Oktober schoss eine von Kuba aus abgefeuerte Luftabwehrrakete eine U-2 ab. So nah war die Welt wohl nie am Rande der Atomkriegskatastrophe. Erst nach zwei Wochen wechselseitiger Drohungen und hektischer Geheimdiplomatie wurde die Krise entschärft: Die Sowjets bauten ihre Raketen auf Kuba ab, die Amerikaner wiederum eigene Raketen in der Türkei. Die Kuba-Blockade endete offiziell am 20. November 1962.

© SZ vom 05.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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