Krise zwischen Nord- und Südkorea:Die verfeindeten Seiten wollen miteinander reden

Es ist noch gar nicht so lange her, da drohte zwischen Nord- und Südkorea ein Krieg auszubrechen. Nun hat der Norden dem Süden Militärgespräche vorgeschlagen - der Süden hat angenommen.

Nach monatelangen Spannungen haben die beiden koreanischen Staaten ihren Willen zu direkten Verhandlungen über militärische Fragen bekundet. Südkorea ging an diesem Donnerstag grundsätzlich auf einen entsprechenden Vorschlag des Nordens ein, wie Ministerien beider Länder mitteilten.

Ein nord- und ein südkoreanischer Soldat stehen sich auf ihren Wachposten in Panmunjom, an der Grenze zu Südkorea, gegenüber. (Foto: AFP)

Nordkoreas Verteidigungsminister Kim Yong Chun schlug seinem südkoreanischen Kollegen Kim Kwan Jin demnach zunächst Verhandlungen "auf einer hohen Ebene vor", was das südkoreanische Wiedervereinigungsministerium kurz darauf grundsätzlich akzeptierte.

Der Süden machte dem Norden jedoch zur Bedingung, die Verantwortung für zwei bewaffnete Angriffe im vergangenen Jahr zu übernehmen. Dann könnten auch Gespräche auf Arbeitsebene stattfinden. Zudem sei eine Wiederaufnahme der Verhandlungen über die atomare Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel möglich.

Südkorea hatte frühere Gesprächsangebote des Nordens in den vergangenen Wochen als unehrlich abgelehnt. Die Beziehungen beider Staaten sind besonders angespannt, seit Nordkorea Ende November die südkoreanische Insel Yeonpyeong mit Artilleriegeschossen angegriffen und dabei vier Südkoreaner getötet hatte.

Kurz zuvor war eine neue weitläufige Anlage zur Urananreicherung in Nordkorea bekannt geworden. Das Verhältnis zwischen Seoul und Pjöngjang war bereits seit März nach einem Torpedoangriff auf ein südkoreanisches Marineschiff mit 46 Todesopfern belastet.

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