Krieg in Syrien:USA fordern Türkei auf, sich auf Kampf gegen IS zu konzentrieren

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US-Verteidigungsminister Ashton Carter. (Foto: AP)
  • Amerika drängt die Türkei und die syrischen Kurden dazu, sich auf den gemeinsamen Feind IS zu konzentrieren, statt sich gegenseitig zu bekämpfen.
  • Das sei die "Basis" der Kooperation der USA mit beiden Konfliktparteien, sagt Verteidigungsminister Ashton Carter.
  • Die USA unterstützen Ankara sowie die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Kampf gegen den IS.

Washington hat die Türkei und die syrischen Kurden dazu aufgerufen, sich auf den gemeinsamen Feind IS zu konzentrieren, statt sich gegenseitig zu bekämpfen. Verteidigungsminister Ashton Carter sagte, dass dies die "Basis" der Kooperation der USA mit beiden Konfliktparteien sei.

Wenn die türkischen Streitkräfte "bleiben wo sie sind", nämlich nahe der eigenen Grenze, und sich die syrischen Kurdenmilizen in das Gebiet östlich des Euphrats zurückzögen, könne ein Konflikt vermieden werden, sagte Carter. Die USA unterstützen Ankara sowie die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Kampf gegen den IS. Nach Angaben zweier US-Verteidigungsvertreter zogen sich die von den USA unterstützten Kurdeneinheiten in Nordsyrien wie von der Türkei verlangt hinter den Euphrat zurück.

"Alle YPG-Kämpfer sind östlich des Euphrats", sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Er räumte ein, dass sich möglicherweise noch einige kurdische Kämpfer westlich des Flusses befanden, doch gehörten diese nicht den YPG an.

Obama will sich mit Erdoğan treffen

Carter sagte, die syrischen Kurden hätten sich an die Abmachungen gehalten. Die Türkei erklärte unterdessen, an ihren Angriffen auf die YPG-Kämpfer festzuhalten, solange sie sich nicht vollständig an das Ostufer des Euphrats zurückgezogen hätten.

Ankara war zuvor von Washington aufgefordert worden, die Offensive auf die Kurden zu beenden. Die Türkei geht im Grenzgebiet sowohl gegen den IS als auch gegen kurdische Einheiten vor.

US-Präsident Barack Obama will sich am Sonntag am Rande des G-20-Gipfels in China mit seinem türkischen Kollegen Erdoğan treffen. Es ist dann das erste Mal seit dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei Mitte Juli, dass die beiden Präsidenten aufeinandertreffen. Ankara macht den in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen für den Putsch verantwortlich und fordert dessen Auslieferung.

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