Krieg in Syrien:Aktivisten: Mindestens 57 Tote bei Luftangriff in Syrien

Angeblich soll die US-geführte Koalition ein Gefängnis der Terrormiliz IS bombardiert haben. Die meisten Toten sind offenbar Häftlinge.

Ein schwerer Luftangriff auf ein von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) betriebenes Gefängnis in Syrien hat Aktivisten zufolge mindestens 57 Menschen getötet. Die Opfer seien vor allem Häftlinge der Anstalt in al-Mayadin in Ostsyrien, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle bezieht ihre Angaben aus einem Netzwerk von Informanten in Syrien, ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden. Die von Aktivisten betriebene Nachrichtenseite Deir Ezzor 24 meldete ebenfalls viele tote Zivilisten. Laut Deir Ezzor 24 gehörte das Gebäude einem Rebellenkommandeur mit Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Qaida, bevor der IS es 2014 eroberte und ein Gefängnis daraus machte.

Der Angriff soll sich am Montagmorgen ereignet haben und von der US-geführten Militärkoalition ausgeführt worden sein. Das Bündnis bombardiert regelmäßig IS-Stellungen in der Region. In den vergangenen Monaten hatte es wiederholt Kritik an den USA wegen steigender Opferzahlen unter Zivilisten nach Luftangriffen in Syrien und im Irak gegeben.

Wie die Aktivisten zu dem Schluss kamen, dass die US-Koalition den Angriff nun verübt hatte, war zunächst nicht klar. Auch die russische und syrische Luftwaffe fliegen immer wieder Attacken gegen den IS.

© SZ.de/AP/dpa/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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