Konflikte:Nordkoreanische Raketentests unter Trump

Konflikte
Militärparade in Pjöngjang: Die Volksrepublik sei für jede Art von Krieg bereit, so die nordkoreanische Führung. Foto: Wong Maye-E (Foto: dpa)

Washington/Peking (dpa) - Obwohl UN-Resolutionen Nordkorea den Test ballistischer Raketen verbieten, hat das kommunistische Land immer wieder Flugkörper abgefeuert.

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Washington/Peking (dpa) - Obwohl UN-Resolutionen Nordkorea den Test ballistischer Raketen verbieten, hat das kommunistische Land immer wieder Flugkörper abgefeuert.

Im Jahr 2016 erhöhte Machthaber Kim Jong Un mit zwei Atomtests und mehr als 20 Raketenstarts die Spannungen in der Region deutlich. Auch seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar 2017 gab es Vorfälle:

28. Januar: Experten berichten, Nordkorea habe den umstrittenen Atomreaktor in Yongbyon wieder in Betrieb genommen.

12. Februar: Pjöngjang testet eine ballistische Mittel-Langstreckenrakete. Bei Tausenden Kilometern Reichweite könnte sie einen Atomsprengkopf transportieren. Zur gleichen Zeit besucht der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe Trump in Washington.

1. März: Die USA und Südkorea beginnen ihre jährlichen gemeinsamen Frühjahrsübungen, die bis zum 30. April dauern sollen.

6. März: Nordkorea feuert vier ballistische Raketen ab - drei davon seien erst in der 200-Seemeilen-Zone vor Japan ins Meer gestürzt, heißt es aus Tokio. Nach Angaben nordkoreanischer Staatsmedien richtet sich die Übung gegen US-Stützpunkte in Japan.

7. März: Die US-Streitkräfte teilen mit, dass mit der umstrittenen Stationierung eines neuen Raketenabwehrsystems in Südkorea begonnen worden sei. Die ersten Elemente des Systems seien eingetroffen.

16. bis 19. März: Auf seiner Reise nach Japan, Südkorea und China erklärt US-Außenminister Rex Tillerson die bisherige "Politik der strategischen Geduld" gegenüber Pjöngjang als gescheitert. Zwar sagt er, das Land müsse sich vor den USA "nicht fürchten", schließt aber ein militärisches Vorgehen prinzipiell nicht aus. Die USA wollten in dem Konflikt enger mit China zusammenarbeiten.

18. März: Nordkorea vermeldet Fortschritte in seinem umstrittenen Programm für Trägerraketen zum Transport von Satelliten in den Weltraum. Die Entwicklung ist aus der Sicht der Weltgemeinschaft eine Tarnung für den Antrieb von Interkontinentalraketen.

22. März: Das südkoreanische Verteidigungsministerium teilt mit, dass dem nördlichen Nachbarn offensichtlich ein neuerlicher Raketentest misslungen sei. Nach Angaben von US-Medien scheint die Rakete "innerhalb von Sekunden nach dem Start explodiert zu sein".

2. April: Trump kündigt in einem Interview der "Financial Times" an, Nordkoreas Atomwaffenprogramm notfalls im Alleingang zu stoppen.

5. April: Nordkorea feuert von der Ostküste eine ballistische Rakete in Richtung offenes Meer. Nach Angaben des US-Pazifikkommandos handelt es sich vermutlich um den Mittelstrecken-Typ KN-15.

6./7. April: Beim Besuch des chinesischen Staatschefs Xi Jinping in den USA erklären beide Seiten, dass das nordkoreanische Atomprogramm ein "ernstes Stadium" erreicht habe.

8. April: Die USA entsenden den Flugzeugträger "USS Carl Vinson" mit seinen Begleitschiffen in Richtung der koreanischen Halbinsel.

10. April: China und Südkorea kündigen bei weiteren Raketen- und Atomtests Nordkoreas neue Sanktionen an. Gleichzeitig droht Pjöngjang den USA wegen der Entsendung von Kriegsschiffen mit "härtesten Gegenmaßnahmen". Die Volksrepublik sei für jede Art von Krieg bereit.

11. April: Trump fordert China auf, seinen Einfluss auf Nordkorea geltend zu machen. "Andernfalls lösen wir das Problem ohne sie."

12. April: Trump lobt China dafür, Schiffe mit Kohlelieferungen aus Nordkorea zurückgeschickt zu haben. Dies sei ein "großer Schritt".

29. April: Nordkorea startet nach Angaben Südkoreas und der USA  erneut eine Rakete, die jedoch kurz nach dem Start auseinanderbricht.

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