Konflikte:Nato und Berlin begrüßen Afghanistan-Pläne der USA

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Washington/Brüssel (dpa) - Nato und Bundesregierung haben die US-Pläne für die Truppenstationierung in Afghanistan bis 2016 begrüßt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sprach von einem "wichtigen Signal", das Planungssicherheit bringe.

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Washington/Brüssel (dpa) - Nato und Bundesregierung haben die US-Pläne für die Truppenstationierung in Afghanistan bis 2016 begrüßt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sprach von einem „wichtigen Signal“, das Planungssicherheit bringe.

Eine Nato-Sprecherin nannte die für 2015 eingeplanten 9800 US-Soldaten einen „beachtlichen Beitrag“. Bis Ende 2015 soll die Truppe aber halbiert werden und ein Jahr später fast ganz aus Afghanistan abgezogen sein. Was das für die Bundeswehr bedeutet, wollte der Ministeriumssprecher noch nicht einschätzen. Er verwies auf weitere Gespräche mit den Bündnispartnern, die nun anstünden.

Der Nato-Kampfeinsatz läuft Ende des Jahres aus. Anschließend will das Bündnis eine neue Mission zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Streitkräfte mit 8000 bis 12 000 Soldaten starten. Deutschland will sich daran mit 600 bis 800 Soldaten beteiligen.

Einzige noch fehlende Voraussetzung ist die Gewährleistung von Rechtssicherheit für die internationalen Truppen durch die afghanische Seite. Die Unterzeichnung der entsprechenden Abkommen durch den neuen afghanischen Präsidenten, der im Juni in einer Stichwahl bestimmt wird, gilt als sicher.

Obama hatte seine Pläne für den schrittweisen Abzug aus Afghanistan am Dienstag verkündet. „Dieses Jahr bringen wir Amerikas längsten Krieg zu einem verantwortungsvollen Ende“, sagte er in Washington. „Die Amerikaner haben gelernt, dass es schwieriger ist, einen Krieg zu beenden, als einen anzufangen.“ Nach einem Jahrzehnt Krieg im Irak und in Afghanistan sei es Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.

Der Afghanistan-Einsatz läuft seit Ende 2001. Die Nato war zeitweise mit 130 000 Soldaten dort stationiert, davon mehr als 5000 aus Deutschland. Derzeit sind nur noch 2600 Bundeswehrsoldaten am Hindukusch. Dass die Ausbildungsmission namens „Resolute Support“ (Entschlossene Unterstützung) ohne US-Beteiligung über 2016 hinaus fortgesetzt wird, gilt als unwahrscheinlich.

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