Konflikte:Kolumbiens Kongress soll neues Abkommen billigen

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Präsident Santos spricht am Dienstag in einer Fernsehsendung zum kolumbianischen Volk. Foto: Cesar Carrion / Presidency of Colombia (Foto: dpa)

Bogotá (dpa) - Der überarbeitete Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerillaorganisation Farc soll am kommenden Donnerstag unterzeichnet werden.

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Bogotá (dpa) - Der überarbeitete Friedensvertrag zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerillaorganisation Farc soll am kommenden Donnerstag unterzeichnet werden.

Präsident Juan Manuel Santos und Farc-Chef Rodrigo „Timochenko“ Londoño wollen das neue Abkommen im Theater Colón in der Hauptstadt Bogotá unterschreiben, wie die Verhandlungsdelegationen beider Konfliktparteien am Dienstag mitteilten.

Danach soll der Kongress den Friedensvertrag billigen. „Das ist der beste Weg, das Abkommen zu verabschieden“, sagte Santos in einer Fernsehansprache. „Im Kongress sind alle politischen Meinungen vertreten - von der extremen Linken bis zu der extremen Rechten.“

Bereits Ende September war ein Friedensabkommen unterzeichnet worden. Allerdings lehnten die Kolumbianer den Vertrag in einer Volksabstimmung ab. Die Kritiker bemängelten vor allem die relativ milden Strafen für die Rebellen und die künftige politische Beteiligung der Guerillaorganisation.

Nun wurde das Abkommen in einigen Punkten geändert. So sollen die Strafen härter ausfallen und die Rebellen sich mit ihrem Vermögen an der Entschädigung der Opfer beteiligen. Der schärfste Kritiker des Friedensabkommens, Kolumbiens Ex-Präsident Álvaro Uribe, lehnt den Vertrag allerdings weiterhin ab.

„Es ist meine Verpflichtung gegenüber den Opfern, gegenüber den jungen Leuten, gegenüber den Bauern, das Leben zu schützen, den bewaffneten Konflikt zu beenden sowie Hoffnung zu schaffen auf Frieden und Versöhnung in unserem Land“, sagte Santos.

Für seine Initiative zur Beilegung des seit Jahrzehnten andauernden Konflikts war Santos in diesem Jahr der Friedensnobelpreis zuerkannt worden. Bei den Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Sicherheitskräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs kamen über 220.000 Menschen ums Leben. Zudem wurden Millionen Kolumbianer aus ihren Heimatorten vertrieben. Nach Afghanistan ist Kolumbien das Land mit den meisten Landminen-Opfern.

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