Konflikte:Giftgasangriffe in Syrien

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Eine Videoaufnahme der Behandlung eines Opfer des Giftgasangriffs in Chan Scheichun. (Foto: Edlib Media Center/AP)

Damaskus (dpa) - Den Konfliktparteien im syrischen Bürgerkrieg wird immer wieder der Einsatz von Giftgas vorgeworfen. Nicht immer lassen sich die Angaben unabhängig bestätigen. Eine Auswahl:

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Damaskus (dpa) - Den Konfliktparteien im syrischen Bürgerkrieg wird immer wieder der Einsatz von Giftgas vorgeworfen. Nicht immer lassen sich die Angaben unabhängig bestätigen. Eine Auswahl:

März 2017: Die Hilfsorganisation Union of Medical Care and Relief Organizations (UOSSM) berichtet von 70 verletzten Zivilisten nach einem Giftgasangriff in der Stadt Hama.

Dezember 2016: Nach UOSSM-Angaben werden nach einem Giftgasangriff in der Provinz Hama 93 Zivilisten getötet und rund 300 verletzt. Flugzeuge sollen Bomben mit einer geruch- und farblosen Chemikalie auf mehrere Dörfer abgeworfen haben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in England bestätigt die Berichte.

November 2016: In Nordsyrien werden 22 protürkische Rebellen bei einem Giftgasangriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verletzt, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf eine Mitteilung des türkischen Militärs mitteilt. Das russische Militär wirft zur gleichen Zeit der Opposition in Aleppo vor, durch Gasballons oder Minen mit Chlor syrische Regierungssoldaten verletzt zu haben.

September 2016: Aktivisten werfen der syrischen Regierung den Einsatz von Chlorgas in der nordsyrischen Stadt Aleppo vor. Rund 80 Menschen hätten mit Atemproblemen behandelt werden müssen, berichten die lokale Hilfsorganisation Weißhelme und Human Rights Watch (HRW).

August 2016: Ein Hubschrauber soll nach Weißhelm-Angaben unter anderem Fässer mit Chlor-Kanistern über der von Dschihadisten kontrollierten Stadt Sarakeb nahe Idlib abgeworfen haben. 33 Menschen seien verletzt worden. Russland weist eine Beteiligung zurück.

August 2015: Nach UN-Angaben benutzt der IS bei Angriffen auf Marea nahe Aleppo Senfgas.

März 2015: Nach einem UN-Bericht werfen Regierungs-Hubschrauber auf die Orte Sarmin und Qmenas in der nordwestsyrischen Provinz Idlib Fassbomben mit Chlorgas ab. HRW spricht von mindestens sechs Toten.

April 2014: Nach HRW-Angaben sterben bei Chlorgasangriffen der Regierung mindestens elf Menschen in mehreren Orten in Nordsyrien. Rund 500 Menschen haben Symptome einer Vergiftung. Die UN bestätigt später zumindest in einem der Orte, Talmenes, den Giftgaseinsatz.

August 2013: Östlich von Damaskus werden bei Angriffen mit Giftgas rund 1400 Menschen getötet, darunter viele Kinder. Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad stimmt kurz darauf nach internationalem Druck zu, seine Chemiewaffen abzugeben. Bis August 2014 werden sie komplett vernichtet. Chlorgas fällt zwar nicht darunter, allerdings ist dessen Einsatz als Waffe untersagt.

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