Konflikte:Ausgetauschter US-Soldat Bergdahl kehrt in die USA zurück

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San Antonio (dpa) - Der aus fünfjähriger Taliban-Gefangenschaft befreite US-Soldat Bowe Bergdahl ist wieder zurück in seiner Heimat. Der 28-Jährige traf im texanischen San Antonio ein, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte. Bergdahl wird jetzt in einem Militärkrankenhaus weiter behandelt.

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San Antonio (dpa) - Der aus fünfjähriger Taliban-Gefangenschaft befreite US-Soldat Bowe Bergdahl ist wieder zurück in seiner Heimat. Der 28-Jährige traf im texanischen San Antonio ein, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte. Bergdahl wird jetzt in einem Militärkrankenhaus weiter behandelt.

Es gibt demnach keine Zeitvorgabe für den Genesungsprozess. Laut „New York Times“ könnte er mehrere Wochen dauern. Auch während seiner Zeit dort soll er vorerst nicht öffentlich auftreten.

Bergdahl wurde laut CNN von Medizinern und Betreuern empfangen, seine Familie sei aber nicht dabei gewesen. Sie seien „überglücklich“, dass ihr Sohn wieder im Land sei, teilten seine Eltern mit. Sie baten zugleich darum, ihre Privatsphäre zu achten, damit sie sich auf die Reintegration ihres Sohnes konzentrieren können.

Bergdahl war vor knapp zwei Wochen in einem umstrittenen Austausch gegen fünf Terrorverdächtige aus dem Gefangenenlager Guantanamo Bay freigekommen. Der Unteroffizier wurde unmittelbar nach seiner Freilassung zunächst im rheinland-pfälzischen Landstuhl behandelt.

Während seiner Zeit in Gefangenschaft hatte er laut einem Bericht des Online-Magazins „The Daily Beast“ einen Brief verfasst - in dem er zu erklären versucht, warum er seinen Stützpunkt in Afghanistan im Jahr 2009 verlassen hat. „Die Führung war mangelhaft, oder überhaupt nicht vorhanden. Die Bedingungen waren schlecht und schienen sich für die Männer weiter zu verschlechtern, die ihr Leben tatsächlich bei Angriffen aufs Spiel setzten“, zitierte das Magazin aus dem Brief an seine Eltern vom März 2013. Der per Hand geschriebene Brief ist eines von zwei Schreiben, das Bergdahl während seiner Gefangenschaft an seine Eltern schickte.

Auch die US-Regierung drängt er, ihn nicht vorschnell zu verurteilen. „Falls dieser Brief es in die USA schafft, sagt den an der Untersuchung beteiligten, dass die Situation mehrere Seiten hat.“ Der heute 28-Jährige fügte hinzu: „Bitte sagt (Washington) D.C., dass sie auf sämtliche Beweise warten sollen.“

In Washington hatte der umstrittene Deal mit den Taliban unter anderem deshalb für Ärger gesorgt, weil Bergdahl seinen Posten unerlaubt verlassen haben soll. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hatte bereits eine Untersuchung zu Bergdahls Verschwinden und dessen Gefangenschaft angekündigt.

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