Konflikt zwischen Rebellenarmee und Islamisten:Waffenstillstand an syrisch-türkischer Grenze

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Friedliche Lösung auf einem Nebenschauplatz: Nahe der türkischen Grenze einigen sich die Rebellenarmee FSA und eine dschihadistische Gruppe auf einen Waffenstillstand. Die Syrische Nationale Koalition wirft den Islamisten vor, sich zunehmend vom Kampf gegen Machthaber Assad abzuwenden.

In der Stadt Asas im Norden Syriens hat sich die gegen Präsident Baschar al-Assad kämpfende Freie Syrische Armee (FSA) nach Angaben von Aktivisten mit bewaffneten Dschihadisten auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Vereinbarung schloss demnach die al-Qaida nahe stehende Gruppe "Islamischer Staat des Irak und der Levante" mit dem Nordsturm-Bataillon der FSA.

Die Einigung sei unter Vermittlung der in Aleppo stationierten Tawhid-Brigade zustande gekommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London. Die Brigade untersteht der FSA, dem bewaffneten Arm der Syrischen Nationalen Koalition (SNC).

Das Bataillon hatte seinen Standort in Asas, bis die Dschihadisten die an der Grenze zur Türkei gelegene Stadt am Mittwoch einnahmen. Beide Seiten vereinbarten den Angaben zufolge, die Feindseligkeiten umgehend zu beenden, die Gefangenen freizulassen und Beutestücke zurückzugeben. Die Tawhid-Brigade fungierte demnach als Puffer zwischen den Konfliktparteien. Diese einigten sich zudem auf einen gemischten Ausschuss zur Beilegung eventuell auftretender Probleme.

Türkei schließt vorübergehend Grenze zu Syrien

Die Syrische Nationale Koalition wirft den Dschihadisten vor, sich vom Kampf gegen Assad abzuwenden und stattdessen ihren Einfluss in den "befreiten Zonen" auszudehnen. Dieses Verhalten stehe im Widerspruch zu den Zielen der Revolutionäre, erklärte die Organisation. Neben der Freien Syrischen Armee spielen auch bewaffnete Islamisten und kurdische Gruppen eine Rolle im Aufstand gegen Assad und verfolgen teils eigene Interessen.

Die Türkei hatte am Donnerstag zwischenzeitlich den nahe gelegenen Grenzübergang Öncüpinar in der Provinz Kilis geschlossen. Ein türkischer Diplomat sagte der Zeitung Hürriyet Daily News, es handele es um eine vorübergehende und vorbeugende Maßnahme. Provinzgouverneur Süleyman Tapsiz sagte Medienberichten zufolge, nur Fahrzeuge mit humanitären Hilfsgütern dürften die Grenze noch passieren.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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