Köln:Verfahren gegen Erzbistum

Im Fall eines überschuldeten Priesters, für dessen Verbindlichkeiten samt Steuern das Erzbistum Köln insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gezahlt hat, hat die NRW-Finanzverwaltung ein Bußgeldverfahren gegen das Erzbistum eingeleitet. Die rheinische Erzdiözese bestätigte einen entsprechenden Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers. Laut der Zeitung hegt das Finanzamt in Köln den Verdacht, "dass namentlich nicht zu ermittelnde Personen schuldhaft die Aufsichtsmaßnahmen unterlassen haben sollen, die eine Verletzung steuerlicher Pflichten verhindert hätten". Das Erzbistum war 2015 und 2016 für die Schulden des Geistlichen eingesprungen. Das Geld war einem Sondervermögen zur Verfügung des Erzbischofs Rainer Maria Woelki entnommen worden. Nachdem im Frühjahr Kritik an der Zahlung laut geworden war, hatte das Erzbistum die Schuldenübernahme verteidigt. Der Geistliche habe sich "in einer seelischen und gesundheitlichen Ausnahmesituation" befunden.

© SZ vom 11.08.2022 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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