Kanzlerkandidatur:Merkel 2017

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Laut Umfragen hätte die Union aktuell die absolute Mehrheit im Bundestag. Angela Merkel will, so ein Medienbericht, in eineinhalb Jahren erneut für die Union in den Wahlkampf ziehen. Und bei der SPD? Scheint man gerade etwas ratlos zu sein.

Die Union kann auf eine absolute Mehrheit der Mandate hoffen. Wären am nächsten Sonntag Bundestagswahlen, kämen CDU und CSU nach einer Emnid-Umfrage im Auftrag der Bild am Sonntag auf 43 Prozent. Erstmals seit Juni 2005 wären sie damit genauso stark wie die anderen im Bundestag vertretenen Parteien zusammen. In der Woche zuvor lagen SPD, Linke und Grüne zusammen noch einen Prozentpunkt vor der Union. Die SPD kommt aktuell unverändert auf 24 Prozent, die Grünen auf zehn Prozent. Die Linke verliert einen Punkt. Nicht im Bundestag wären die FDP mit vier und die AfD mit drei Prozent.

Nach einem Bericht des Magazins Spiegel plant Kanzlerin Angela Merkel bereits ihre Kandidatur für eine vierte Amtszeit. Offiziell will sich die Regierungschefin dazu erst Anfang 2016 äußern. Merkel besprach dem Bericht zufolge bei einem Strategietreffen mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber und Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler, wer für die Kampagne der Union in gut eineinhalb Jahren zuständig sein solle. Demnach plant die CDU-Spitze keine externe Wahlkampfzentrale, sondern will die Kampagne vom Konrad-Adenauer-Haus aus führen. Auch mit CSU-Chef Horst Seehofer habe Merkel vor einigen Wochen strategische Fragen des Wahlkampfs diskutiert. Die 61-Jährige ist seit November 2005 Kanzlerin. Bei der Bundestagswahl 2013 hatte die Union 41,5 Prozent erzielt, die SPD erreichte 25,7 Prozent.

Grünen-Chef Cem Özdemir kritisierte die Debatte in der SPD über einen eigenen Kanzlerkandidaten und warf ihr vor, sie habe "den Kampf schon aufgegeben". Jüngst hatten derlei Äußerungen von Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) und dem früheren SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück Aufsehen erregt. Albig hatte gesagt, die SPD müsse sich überlegen, ob sie 2017 angesichts der Beliebtheit Merkels überhaupt einen Kandidaten aufstelle. Das Wahlziel könne auch lauten, erneut an der Regierung beteiligt zu sein.

© SZ vom 03.08.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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