Kamerun:Boykottaufrufe überschatten Parlaments­wahlen

Im westafrikanischen Kamerun waren am Sonntag 7,3 Millionen Wähler aufgerufen, nach langer Instabilität ein neues Parlament zu bestimmen. Der seit 37 Jahren autoritär regierende Präsident Paul Biya will die Dominanz seiner Partei RDPC festigen. Gewalt behinderte die Wahlen. In der Stadt Kumba und anderen Landesteilen mussten die Menschen laut Nachrichtenportal "Journal du Cameroun" wegen Unruhen und Schusswechseln zu Hause bleiben. Die Wahlen in der früheren deutschen Kolonie wurde wegen Unruhen um 18 Monate verschoben. In dem Konflikt drängen separatistische Gruppen auf die Unabhängigkeit des englischsprachigen Nordwestens; sie riefen zum Wahlboykott auf. Kamerun wurde nach dem Ersten Weltkrieg zwischen Großbritannien und Frankreich aufgeteilt. Die englischsprachige Minderheit fühlt sich von der frankophonen Mehrheit ausgegrenzt, 2016 eskalierte der Konflikt.

© SZ vom 10.02.2020 / dpa, epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: