Kaesong:Nord- und Südkorea wollen Sonderwirtschaftszone wiedereröffnen

Seit Monaten steht der Betrieb in der Sonderwirtschaftszone Kaesong still. Für Süd- und Nordkorea bedeutet das Verluste. Trotzdem war eine 16 Stunden lange Verhandlung nötig, damit sich beide Seiten auf eine Wiedereröffnung einigen.

Süd- und Nordkorea haben sich grundsätzlich auf die Wiedereröffnung der gemeinsam betriebenen Industriezone Kaesong geeinigt. Bereits am Mittwoch wollen angeblich beide Seiten die Sonderwirtschaftszone inspizieren. Südkoreanischen Geschäftsleuten soll zudem gestattet werden, fertige Produkte sowie Rohmaterial aus dem Gebiet herauszuholen.

Während eines Treffens am 10. Juli sollen weitere Schritte besprochen werden, unter anderem wie eine erneute Schließung künftig vermieden werden kann. Das sagte der Verhandlungsführer Südkoreas, Suh Ho, nach dem mehr als 16-stündigen Gesprächsmarathon. "Wir haben den Eindruck gewonnen, dass Nordkorea sehr bemüht war, die Kaesong-Frage zu klären."

Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete ebenfalls über die Einigung. "Der Norden und der Süden werden sicherstellen, dass die Geschäfte in Kaesong - je nach Verlauf der Vorbereitungen - wieder aufgenommen werden können." Das Land hatte die Sonderwirtschaftszone im April geschlossen. Nordkorea zog seine 53.000 Arbeiter ab und hinderte Südkoreaner an der Einreise.

Südkoreanische Firmen stellen in Kaesong Billigprodukte her. Seit der Schließung klagen sie über Umsatzeinbußen und machen der südkoreanischen Regierung Druck. Eine erste Verhandlungsrunde war vor einem Monat wegen erbitterter Streitigkeiten gescheitert. Für das arme Nordkorea ist Kaesong ein wichtiger Devisenbringer.

© Süddeutsche.de/Reuters/dpa/AFP/jhal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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