Kämpfe in der Ostukraine:Armee sieht sich kurz vor der Einnahme von Donezk

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Die ukrainischen Truppen bereiten sich auf den "letzten Schritt" zur Einnahme von Donezk vor. Das teilt ein Militärsprecher in Kiew mit. Aus der Millionenstadt gibt es Berichte über Artilleriebeschuss und dichte Rauchschwaden.

  • Die umkämpfte Rebellenhochburg Donezk in der Ostukraine stehe kurz vor der Einnahme durch ukrainische Truppen, berichtet ein Militärsprecher in Kiew.
  • Zudem soll die Armee Donezk und Lugansk voneinander abgeschnitten haben.

Donezk kurz vor der Einnahme, meldet ukrainische Armee

Die ukrainische Armee steht nach eigenen Angaben kurz vor der Einnahme der Rebellenhochburg Donezk im Osten des Landes. Die Truppen hätten beträchtlich an Boden gewonnen und einen Keil zwischen die separatistischen Kämpfer getrieben, sagte Militärsprecher Andrij Lysenko in Kiew. Die Regierungstruppen hätten nun Donezk von der anderen Rebellenhochburg Lugansk an der Grenze zu Russland abgeschnitten. "Die Truppen des Anti-Terror-Einsatzes bereiten sich auf den letzten Schritt zur Befreiung von Donezk vor", sagte Lysenko der Nachrichtenagentur Reuters. "Unsere Soldaten haben Donezk komplett von Lugansk abgeriegelt", sagte er. "Wir arbeiten daran, beide Städte zu befreien, aber es ist besser, zuerst Donezk zu befreien - es ist wichtiger."

Die Nachrichtenagentur dpa berichtete, mehrere Stützpunkte der Terroristen in Donezk seien attackiert worden. Regierungseinheiten hätten erneut Stellungen der Separatisten in Donezk mit schwerer Artillerie beschossen. Nach heftigem Granateneinschlag seien Krankenwagen und Löschfahrzeuge zu den betroffenen Vierteln unterwegs, teilte die Verwaltung der Großstadt mit. Über einigen Stadtteilen stehe dichter Rauch.

Straflager in Donezk beschossen

Nach Informationen des Stadtrats wurde auch ein Straflager in Donezk von einem Geschoss getroffen. In der anschließenden Panik seien mehr als 100 Häftlinge geflohen. Mehr als 30 von ihnen kamen aber nach Angaben des ukrainischen Strafvollzugs wenig später wieder zurück. Ein Häftling kam bei dem Angriff ums Leben, 18 Menschen wurden verletzt.

Kiew lehnt Waffenruhe ab

Die Regierung in Kiew hatte am Sonntag eine Feuerpause im Kampf gegen die prorussischen Separatisten abgelehnt. Diese hatten sich zu einer Waffenruhe bereiterklärt, um Hilfe für die Bevölkerung in den belagerten Städten Donezk und Lugansk zuzulassen, allerdings unter Bedingungen. Die Separatisten kämpfen seit Monaten für eine Abspaltung der Industrieregion von der Ukraine. Bei den Gefechten mit den Regierungstruppen sind sie in die Städte Donezk und Lugansk zurückgedrängt worden.

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© Süddeutsche.de/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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