Japan:Einleitung von Wasser aus Fukushima begonnen

Japan hat am Donnerstag begonnen, aufbereitetes radioaktives Wasser aus dem 2011 zerstörten Atomkraftwerk Fukushima in den Pazifischen Ozean einzuleiten, teilte der Fukushima-Betreiber Tepco mit. Nach japanischen Angaben ist das unbedenklich, da das gefilterte und stark verdünnte Wasser in puncto Verschmutzung international zulässige Grenzwerte unterschreite. Auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte mit, das Wasser entspreche internationalen Standards, die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt seien "vernachlässigbar". In Anrainerstaaten stößt das Vorgehen trotzdem auf scharfe Kritik. Sie befürchten, das Wasser könnte Lebensmittel verunreinigen. China verurteile das Vorgehen Japans, erklärte das Außenministerium in Peking. Die Entsorgung des kontaminierten Wassers sei eine wichtige Frage der nuklearen Sicherheit mit grenzüberschreitenden Auswirkungen. China verbietet den Import von Meeresfrüchten aus zehn japanischen Präfekturen, darunter Fukushima. Die chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau kündigten ebenfalls ein Importverbot an. Japan befürchtet dadurch massive Einbußen, China ist größter Importeur japanischer Meeresfrüchte. Südkorea hat den Import von Fisch und Lebensmitteln aus der Region Fukushima untersagt. Laut Tepco dürfte die Einleitung der mehr als 1,3 Millionen Tonnen auf dem AKW-Gelände gelagerten Wassers rund 30 Jahre dauern. Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums sagte in Berlin, die deutschen Behörden verfolgten das Verfahren sehr eng. Es sei wissenschaftlich und transparent erfolgt.

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