Italien feiert nach Berlusconis Rücktritt:Addio Silvio!

Feiern wie ein Weltmeister: Nach dem Rücktritt des gescheiterten italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi haben die Italiener auf den Straßen stundenlange nächtliche Freudenfeste gefeiert. Doch nun stehen dem Land schwere Aufgaben bevor.

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Silvio Berlusconis zahlreiche Gegner jubeln: Mit einem stundenlangen nächtlichen Freudenfest haben Italiener den Rücktritt des umstrittenen Premiers gefeiert.

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Fahnen wurden in Rom geschwenkt, Autohupen vor allem rund um die Privatvilla Grazioli des 75-jährigen Berlusconi betätigt. Beobachter meinten, so sei bisher nur gefeiert worden, wenn Italien den Weltmeistertitel im Fußball geholt hatte.

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Eine Ära ist zu Ende, und die großen TV-Sender der Welt wie CNN und BBC berichteten es live: Der gescheiterte Regierungschef trat am Samstagabend ab. Das teilte das Amt von Staatspräsident Giorgio Napolitano in Rom mit. Berlusconi hatte Napolitano am Abend aufgesucht, um seinen Rücktritt einzureichen.

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"Heute ist der Tag der Befreiung Italiens", meinte der Chef der größten Oppositionspartei PD (Demokratische Partei), Pierluigi Bersani, zu dem Rücktritt, den die Gegner seit langem von dem umstrittenen Berlusconi verlangt hatten. Als aussichtsreicher Nachfolger ist der ehemalige EU-Kommissar Mario Monti im Gespräch.

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Von dem ausgewiesenen Wirtschaftsfachmann erhoffen sich die Italiener Lösungen für das hoch verschuldete und unter starkem Druck der Finanzmärkte stehende Land. Der Rücktritt Berlusconis wird in Italien als Ende einer Epoche gewertet: 17 Jahre lang prägte der "Cavaliere" politisch das Geschehen in seinem Land.

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Auch vor dem Präsidentenpalast Quirinale feierten Berlusconi-Gegner seinen Rücktritt. Hunderte Italiener auch aus anderen Teilen des Landes waren zusammengekommen, über SMS und Facebook mobilisiert, wie italienische Medien berichteten. Zur Musik der italienischen Nationalhymne und Georg Friedrich Händels "Halleluja" zelebrierten sie den "12. November - Tag der Befreiung".

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"Tritt ab, geh nach Hause", lauteten Sprechchöre gegen Berlusconi, als dieser das Abgeordnetenhaus durch den Hintereingang verließ. Rufe wie "Hau ab, Mafioso" hatten den umstrittenen Ministerpräsidenten bereits bei der Abfahrt aus seiner Villa Grazioli auf dem Weg zum Quirinalspalast begleitet. Ein Sturm der Entrüstung empfing ihn, als er - schwer eskortiert - dort eintraf.

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Zuvor hatte nach dem Senat auch das Abgeordnetenhaus einem von Brüssel verlangten Reformpaket zugestimmt. 380 der 630 Abgeordneten sprachen sich für das Gesetz aus, 26 votierten dagegen. Die Demokratische Partei war zwar in der Kammer präsent, stimmte aber nicht mit ab. Diese Abstimmung war der letzte Akt der vor dreieinhalb Jahren eingesetzten Regierung Berlusconi.

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Nach dem Abtritt des umstrittenen Regierungschef soll jetzt die Nachfolge rasch geregelt werden. Am Sonntagmorgen will Napolitano mit den Konsultationen der Parteien beginnen, um eine Notregierung vor allem aus Fachleuten zu bilden. Monti werden beste Chancen eingeräumt, weil trotz einer Zerreißprobe inzwischen auch Berlusconis Partei ihre prinzipielle Zustimmung zu einer Regierung Monti gibt.

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Allerdings soll Berlusconi bereits auch damit gedroht haben, dass "wir auch wieder abschalten können, wann wir wollen." Außerdem würde er gern seinen Vertrauten Gianni Letta in der neuen Regierung sehen.

© sueddeutsche.de/dpa/wolf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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