Italien:Anklage gegen Seenotretter fallen gelassen

Die Anklage gegen vier Seenotretter wegen Beihilfe zu illegaler Einwanderung im italienischen Trapani ist fallen gelassen worden. Wie die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye am Freitag mitteilte, habe ein italienisches Gericht die Vorwürfe, die von Polizisten geäußert wurden, nach zweijähriger Vorverhandlung als unglaubwürdig eingestuft. Den Angeklagten habe eine Haft von 20 Jahren gedroht. Laut Anklage war der Crew vorgeworfen worden, mit libyschen Schleusern zusammengearbeitet zu haben. Die Vorwürfe hätten sich als haltlos erwiesen, sagte der Sea-Eye-Vorsitzende Gorden Isler. Er bezeichnete es als "handfesten Justizskandal", dass sich die Seenotretter "für die völkerrechtliche Pflicht, Menschenleben aus Seenot zu retten", so lange vor Gericht hätten verantworten müssen. Die Iuventa der Rettungsorganisation "Jugend Rettet" war laut Mitteilung das erste Rettungsschiff, das 2017 vom damaligen italienischen Innenminister Marco Minniti festgesetzt wurde.

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