Streit um "Stena Impero":Iran gibt britischen Öltanker frei

Iran gibt die Stena Impero frei. (Foto: VIA REUTERS)
  • Der britische Öltanker Stena Impero darf nach mehr als zwei Monaten Iran verlassen. Das kündigten Regierungsvertreter in Teheran an.
  • Die juristischen Untersuchungen seien abgeschlossen und die Verstöße des Schiffes verziehen, hieß es.
  • Die iranischen Revolutionsgarden hatten das Schiff am 19. Juli unter dem Vorwurf festgesetzt, Vorschriften des Seerechts im Persischen Golf missachtet zu haben

Der seit Mitte Juli in der Straße von Hormus beschlagnahmte britische Öltanker Stena Impero darf laut iranischem Präsidialamt in Teheran wieder ablegen. "Wie schon berichtet, sind die juristischen Untersuchungen abgeschlossen und die Verstöße des Schiffes wurden verziehen", sagte Regierungssprecher Ali Rabiei. Dem Tanker stehe es "frei abzufahren", zitiert CNN nicht näher benannte iranische Regierungsvertreter.

Die Beratungen vor Ort hätten ergeben, dass der Tanker losfahren dürfe, so der Sprecher laut Fars Nachrichtenagentur. Ob das Schiff Iran bereits verlassen hat, sagte Rabiei nicht. Die Nachricht kommt einen Tag, bevor Irans Präsident Hassan Rohani und der britische Premier Boris Johnson sich am Rande der UN-Generaldebatte in New York treffen sollen.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten das Schiff am 19. Juli unter dem Vorwurf festgesetzt, Vorschriften des Seerechts im Persischen Golf missachtet zu haben. An Bord waren 23 Crewmitglieder, keiner von ihnen britischer Nationalität. Die juristischen Untersuchungen in der südiranischen Hafenstadt Bandar Abbas haben laut Teheran 65 Tage gedauert.

Einige Tage zuvor hatte die britische Marine vor Gibraltar einen iranischen Öltanker festgesetzt, weil er gegen EU-Sanktionen verstoßen haben. Die Grace 1, die unter der Flagge Panamas fuhr, stand in Verdacht, iranisches Öl nach Syrien zu liefern. Trotz des Widerstands der USA hat Gibraltar das Schiff mittlerweile weiterfahren lassen, unter iranischer Flagge und dem Namen Adrian Darya-1. Der mittlerweile geschasste Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, hatte den Vorwurf erhoben, der Tanker bewege sich auch jetzt wieder auf das Bürgerkriegsland Syrien zu.

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