Irak:IS-Kämpfer sollen 200 Familien in Ramadi als Geiseln halten

Sie haben die Kontrolle über die Stadt verloren, doch die letzten verbliebenen Dschihadisten wollen jetzt ein Ende der Luftangriffe erzwingen.

Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat sollen in der kürzlich zu großen Teilen zurückeroberten irakischen Stadt Ramadi etwa 200 Familien als Geiseln genommen haben.

Die Dschihadisten hielten sie im Osten der Großstadt fest. Damit versuchten sie, ein Ende der Luftangriffe der internationalen Koalition und der Suche der Armee nach versprengten IS-Mitgliedern zu erzwingen, sagte der Vorsitzende des Rates der betroffenen Provinz Al-Anbar am Donnerstag.

40 Zivilisten getötet

Bereits am Mittwoch hätten IS-Kämpfer 40 Zivilisten in der Stadt getötet. Weitere Details nannte der Sprecher nicht.

Die irakische Armee hatte Ramadi, das im Mai von den Dschihadisten überrannt worden war, am Montag für befreit erklärt. Allerdings sind noch immer nicht alle Viertel der Stadt vollständig unter Kontrolle des Militärs.

Die Vertreibung der Kämpfer des Islamischen Staates aus Ramadi gilt als die bedeutendste Niederlage des dschihadistischen Kalifats in diesem Jahr. Der IS hat 2015 mehr Gebiete verloren als erobert ( mehr dazu hier).

© SZ.de/dpa/segi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Iraks Armee gewinnt die Kontrolle über die Stadt Ramadi. Der sogenannte Islamische Staat hat 2015 mehr Gebiete verloren als erobert.

Von Markus C. Schulte von Drach

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