Honduras:Zelaya vor Rückkehr

Showdown an der Grenze: Honduras gestürzter Präsident möchte auf dem Landweg in seine Heimat zurückkehren - die Interimsregierung will ihn verhaften.

Der gestürzte Präsident von Honduras, Manuel Zelaya, ist weiterhin zur Rückkehr in sein Heimatland entschlossen. Er traf am Donnerstag in der nicaraguanischen Stadt Esteli ein, die etwa 40 Kilometer von der honduranischen Südgrenze entfernt liegt.

Der gestürzte Präsident von Honduras, Manuel Zelaya (Foto: Foto: AFP)

Die Übergangsregierung in Tegucigalpa bekräftigte, sie werde Zelaya im Falle eines Grenzübertritts umgehend verhaften lassen. Im Grenzgebiet wurde ein Ausgehverbot von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens verhängt.

Zelaya hat für diesen Samstag seine Rückkehr nach Honduras in Aussicht gestellt. Wie und wo er einreisen könnte, blieb vorerst offen. Die honduranischen Streitkräfte erklärten, sie würden sich nicht als verantwortlich für Zelayas Sicherheit betrachten, falls dieser tatsächlich die Grenze überschreite.

Zelaya hat die Vermittlungsbemühungen des costaricanischen Präsidenten Oscar Arias zur Beilegung der Staatskrise in Honduras für gescheitert erklärt - ebenso wie ein Vertreter der Interimsregierung in Tegucigalpa.

Arias warnte am Mittwoch bei der Vorstellung eines elf Punkte umfassenden Plans in San José, dies sei seine letzte Initiative.

Demnach hätte Zelaya noch am Freitag in das mittelamerikanische Land zurückkehren und seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen sollen. Eine umstrittene Volksabstimmung zur Änderung der Verfassung sollte er dafür aufgeben.

Zudem sollte eine Allparteienregierung gebildet und die Präsidentenwahl auf Ende Oktober vorgezogen werden. Zelaya war nach dem erbitterten Streit um das Referendum am 28. Juni aus dem Amt geputscht worden.

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