Drogenhandel:Ex-Präsident von Honduras wird an die USA ausgeliefert

Juan Orlando Hernández auf einer Kundgebung 2017. Da war er noch Präsident. Jetzt steht ihm die Abschiebung bevor. (Foto: dpa)

Juan Orlando Hernández soll sich dort unter anderem wegen Verschwörung zum Drogenschmuggel verantworten. Das Oberste Gericht von Honduras hat eine Berufung gegen seine Abschiebung jetzt abgewiesen.

Zwei Monate nach dem Ende der Amtszeit von Juan Orlando Hernández als Präsident von Honduras hat der Oberste Gerichtshof dessen Auslieferung an die USA bestätigt. Dort wird er wegen Vorwürfen unter anderem der Verschwörung zum Drogenschmuggel und zum Waffengebrauch gesucht. Das höchste Gericht des mittelamerikanischen Landes hatte bereits am 16. März einem Antrag eines Bundesgerichts in New York auf Auslieferung stattgegeben. Eine Berufung von Hernández wies es nach einer Mitteilung vom Montag ab.

Hernández war am 15. Februar vor seinem Zuhause in der Hauptstadt Tegucigalpa festgenommen worden, wie live im Fernsehen zu sehen war. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. In einem Brief, den honduranische Medien am Montag verbreiteten, beteuerte Hernández seine Unschuld und stellte sich als Opfer einer Verschwörung dar.

Der Bruder des Ex-Präsidenten, Juan Antonio Hernández, war im vergangenen März in New York wegen großangelegten Schmuggels von Kokain in die USA zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In dem Verfahren wurde auch der damalige Präsident belastet - die Staatsanwaltschaft bezeichnete ihn als Mitverschwörer. Ihm wurde unter anderem von einem Zeugen vorgeworfen, von dem mexikanischen Ex-Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán eine Million US-Dollar für seinen Wahlkampf erhalten zu haben.

Mit der Vereidigung seiner linken Nachfolgerin Xiomara Castro war der konservative Hernández am 27. Januar nach zwei vierjährigen Amtszeiten aus dem Amt des Staats- und Regierungschefs ausgeschieden. Nach der Verfassung durfte er nicht erneut kandidieren.

© SZ/dpa/kler - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Präsidentenwahl
:Honduras wird erstmals von Frau regiert

Die linke Kandidatin Xiomara Castro kann sich offenbar gegen den konservativen Nasry Asfura von der seit 2010 regierenden Nationalpartei durchsetzen. Asfura gesteht seine Niederlage ein.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: