Hilfsverein Solwodi:Frauenrechtlerin Lea Ackermann gestorben

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Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe: Lea Ackermann im Jahr 2014. (Foto: Imago)

Die Frauenrechtlerin und Ordensfrau Lea Ackermann ist tot. Sie starb bereits am Dienstag in einem Krankenhaus in Trier, wie die von ihr gegründete Frauenhilfsorganisation Solwodi mitteilte. Sie wurde 86 Jahre alt. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte sie am Donnerstag als als Vorbild im Kampf gegen die sexuelle Unterdrückung von Frauen.

Ackermann hatte 1985 in Kenia die Organisation Solwodi "(Solidarity with Women in Distress", engl. für Solidarität mit Frauen in Not) gegründet, um Frauen zu helfen, die aus der Armutsprostitution aussteigen wollten. Der Kontinent ist bis heute der Schwerpunkt der Arbeit von Solwodi. In Deutschland hat die Organisation inzwischen 18 Beratungsstellen und sieben Schutzhäuser für Frauen und Mädchen, die Opfer von Menschenhandel, Prostitution, Zwangsheirat oder häuslicher Gewalt geworden sind. 2020 hatte sich Ackermann aus der Leitung von Solwodi zurückgezogen.

"Kein Anruf zu viel, kein Weg zu weit"

Ackermann wurde 1937 in Völklingen im Saarland geboren und arbeitete zunächst als Bankkauffrau in Saarbrücken und Paris. 1960 trat sie den Weißen Schwestern bei. Sie studierte Theologie, Pädagogik und Psychologie und war unter anderem für das Hilfswerk Missio tätig. Acht Jahre lang lebte Ackermann in Afrika, zunächst in Ruanda, später in Kenia. Solwodi würdigte Ackermann als "starke Persönlichkeit und charismatische Gründerin". Ihr sei es zu verdanken, dass Themen wie Prostitution und geschlechtsspezifische Gewalt in den späten 1980er Jahren überhaupt erst auf die Tagesordnung gekommen seien. Solwodi wörtlich: "Wenn es um von Gewalt betroffene Frauen ging, dann war sie nicht an Regeln oder Konventionen gebunden, dann war ihr kein Anruf zu viel, kein Weg zu weit, um sich mit voller Kraft für die Frauen einzusetzen."

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