Die Atomkraftwerke im elsässischen Fessenheim und im schweizerischen Beznau nahe der deutschen Grenze sind einem Gutachten zufolge nicht ausreichend sicher. Das Studie des Öko-Instituts und des Physikerbüros Bremen im Auftrag des baden-württembergischen Umweltministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass die Alt-Meiler bei Erdbeben und Überflutung sowie im Brennelement-Lagerbecken, bei der elektrischen Energieversorgung und der Kühlwasserversorgung "wesentliche sicherheitstechnische Schwachstellen" haben.
Landesumweltminister Franz Untersteller (Grüne) hatte die Untersuchung nach deutschen Maßstäben in Auftrag geben, nachdem der EU-Stresstest bei den Atomanlagen keinerlei Sicherheitsmaßstäbe angelegt habe. Untersteller zeigte sich über die Ergebnisse alarmiert. Beide Kraftwerke lägen in den meisten relevanten Bereichen hinter dem Sicherheitsstatus deutscher Anlagen zurück - zum Teil selbst derjenigen, die nach der Atomkatastrophe von Fukushima aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden seien.
Er forderte von Bundesregierung und EU-Kommission, sich jetzt verstärkt für europäische Standards bei der Anlagensicherheit einzusetzen. Auch müsse Fessenheim früher und nicht erst 2016 abgeschaltet werden.