Großbritannien:Regierung bringt Migranten wieder auf Wohnschiff unter

Gut zwei Monaten nach der Feststellung eines Krankheitserregers lässt die britische Regierung wieder Migranten auf einem mehrstöckigen Wohnschiff unterbringen. Ein Bus habe mehrere Asylbewerber zum Hafen der südenglischen Stadt Portland gefahren, wo die "Bibby Stockholm" vor Anker liegt, meldete die britische Nachrichtenagentur PA am Donnerstag. Mitte August waren 39 Menschen wieder von Bord gebracht worden, nachdem bei Proben aus dem Wassersystem Legionellenwerte festgestellt worden waren. Die konservative Regierung will insgesamt bis zu 500 Menschen auf der "Bibby Stockholm" unterbringen, bis über deren Asylverfahren entschieden ist. Mit der umstrittenen Maßnahme will Premierminister Rishi Sunak sowohl ein Platzproblem bei der Unterbringung irregulärer Migranten lösen als auch hohe Kosten durch Hotelzimmer vermeiden. Zudem sollen Menschen von der gefährlichen Überfahrt in kleinen Booten über den Ärmelkanal abgeschreckt werden. Eine Sprecherin des Innenministeriums in London sagte, vor der Wiederinbetriebnahme seien alle Tests auf Bakterien abgeschlossen sowie verbesserte Brandschutzprotokolle eingeführt worden. Nach Informationen der Zeitung "Telegraph" sollten 29 der ursprünglich 39 Asylsuchenden auf dem Schiff wohnen. Die anderen hätten alternative Unterkunftsmöglichkeiten gefunden. Vor dem Hafen demonstrierten etwa 30 Menschen gegen die Unterbringung auf dem Schiff. Auf Plakaten betonten sie: "Streicht den Gefängniskahn! Willkommen, Flüchtlinge!"

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