Wer die vergangenen Wochen des griechischen Wahlkampfs verfolgte, konnte sich schwer des Eindrucks erwehren, Zeuge eines komplexen Balzrituals zu werden. In der aktiven Rolle: Der Amtsinhaber seit 2019, Kyriakos Mitsotakis, Chef der konservativen Nea Dimokratia. Vor einem Jahr sah es noch so aus, als müsste sich Mitsotakis über seine Wiederwahl bei der Abstimmung an diesem Sonntag keine Gedanken machen: Das Land und sein wichtiger Tourismussektor waren glimpflich durch die Pandemie gekommen, die wesentlichen Wirtschaftsdaten wiesen verlässlich nach oben, das Land ließ die große Krise des vergangenen Jahrzehnts selbstbewusst hinter sich. Doch dann kam die Sache mit "Predator" hoch.
Griechenland:Ein Sozialdemokrat könnte zum Königsmacher werden
Der konservative Amtsinhaber Kyriakos Mitsotakis mit jungen Anhängerinnen. In Griechenland dürfen diesmal auch Jugendliche mit 16 Jahren wählen.
(Foto: Thanassis Stavrakis/AP)Der konservative Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis steht vor der Wahl am Sonntag vor einem Dilemma: Er könnte auf eine Partei angewiesen sein, zu der das Vertrauen seit einer Abhöraffäre mehr als angeschlagen ist.
Von Tobias Zick
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