Gipfeltreffen in Chicago:Das andere Amerika demonstriert gegen die Nato

Kriegsgegner und Globalisierungsskeptiker, Kommunisten und Veteranen gehören zu den wütenden Nato-Gegnern, die während des Gipfels der Militärallianz demonstrieren. Ihre Mittel sind kreativ, ihre Kritik hart.

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Kriegsgegner und Globalisierungsskeptiker, Kommunisten und Veteranen gehören zu den wütenden Nato-Gegnern, die während des Gipfels der Militärallianz demonstrieren. Ihre Mittel sind einfallsreich, ihre Kritik hart. Kreativ zeigten sich die rund 20.000 Kriegsgegner, die während des Nato-Gipfels in Chicago demonstrierten. Dieser junge Mann trägt eine selbstgebastelte Drohne durch den Grant Park - ausgerechnet hier feierte US-Präsident Obama vor vier Jahren seinen Wahlsieg.

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Auch die Anhänger der Occupy-Wallstreet-Bewegung gehen gegen die Nato auf die Straße. Diese Frau sitzt auf einem Baum und trägt eine Guy-Fawkes-Maske, das Markenzeichen der Occupy-Aktivisten.

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An der Spitze der Proteste marschiert ein gutes Dutzend US-Veteranen die Michigan Avenue entlang auf das Tagungszentrum zu. "Support Veterans - not war!", steht auf dem Schild von Maryellen Schmidt, 73, aus Milwaukee: "Unterstützt Veteranen, nicht den Krieg".

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Die Proteste gegen den Nato-Gipfel in Chicago gehen weiter. Am Montag, dem zweiten und letzten Tag des Treffens, ziehen Demonstranten durch die Millionenstadt zur Zentrale des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Boeing. Sie werfen dem US-Unternehmen und anderen Rüstungsherstellern vor, von Kriegen zu profitieren.

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Als Präsident Obama und Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen beim Gipfel eintreffen, dauert der Protest vor den Toren des Tagungszentrums schon mehrere Stunden. Die Nato sei eine "Kriegsmaschine" und das Treffen ein "War Criminal Summit", ein Gipfel der Kriegsverbrecher, glauben manche Demonstranten.

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"Das sind unsere Straßen!", rufen die Nato-Gegner. Das gemeinsame Motto der verschiedensten Protestgruppen mit Hunderten Plakaten und US-Flaggen lautet: "Sagt Nein zur Nato-Agenda von Krieg und Armut!" Einer der Organisatoren der Proteste sagt: "Dieses ist die größte Anti-Nato-Demonstration in der Geschichte der USA."

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Unter den wütendenden Nato-Gegnern, die Absperrungen vor dem Tagungszentrum demontieren, sind Anhänger verschiedenster Gruppierungen: Von Anarchisten bis zur "Revolutionary Communist Party, USA". Ihr Motto lautet: "Die Menschheit braucht Revolution." Rund 3000 Polizisten sind entsprechend schwer bewaffnet im Einsatz und sichern das Konferenzzentrum mit Gittern und Betonsperren. Hubschrauber überwachen den Luftraum. Boote der Küstenwache mit Maschinengewehren patrouillieren die Ufer des Lake Michigan.

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Zunächst verlaufen die Proteste friedlich, doch nach der offiziellen Demo kommt es am Sonntag bei der Protestaktion am Rande des Gipfels zu heftigen Zusammenstößen. Sicherheitskräfte lösen gewaltsam einen "schwarzen Block" vermummter Demonstranten auf.

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Bei den Ausschreitungen werden mehrere Demonstranten und Einsatzkräfte verletzt. Die ganze Nacht hindurch halten einige hundert Aktivisten die Polizei auf einem Zickzack-Marsch durch Amerikas drittgrößte Stadt auf Trab. Tagsüber habe es mindestens 45 Festnahmen und mehrere Verletzte gegeben, sagte Polizeichef Garry McCarthy vor Reportern. Nachts kamen einige dazu. Vier Polizeibeamte seien in Krankenhäuser gebracht worden; einem von ihnen sei ins Bein gestochen worden. Vier festgenommenen Nato-Gegnern werfen die US-Behörden vor, unter anderem Anschläge mit Molotowcocktails auf Obamas Wahlkampfzentrale geplant zu haben.

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Ist die Nato wirklich eine Kriegsmaschine? Die andere Länder unterdrückt? Diese amerikanischen Demonstranten glauben das. Es ist das andere Amerika, das bei den Protesten zu Wort kommt. Das Amerika der Linken, der Enttäuschten und der Minderheiten, die ansonsten selten Gehör finden.

© AFP/dpa/dapd/str - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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