Gewalt in Afghanistan:Sprengfallen töten viele Zivilisten

Bei einem Doppelanschlag sterben im Westen Afghanistans mindestens 23 Menschen. Die Taliban dementieren prompt jede Beteiligung. Einen weiteren Anschlag auf einen US-Stützpunkt geben sie allerdings zu.

Bei einem Doppelanschlag im Westen Afghanistans sind mindestens 23 Zivilisten getötet und acht weitere verletzt worden. Der Sprecher der Provinzregierung von Herat sagte, bei der ersten Detonation seien alle 22 Insassen eines Minibusses getötet worden. Ungefähr zeitgleich sei im selben Bezirk ein Lastwagen in eine weitere Sprengfalle gefahren. Dabei seien neun Menschen verletzt worden, eine Frau sei später im Krankenhaus gestorben. Ein Sprecher der radikalislamischen Taliban dementierte jede Beteiligung der Aufständischen an den beiden Anschlägen.

Diese Frau wurde bei der Explosion einer Sprengfalle verletzt und in ein Krankenhaus in Herat gebracht. (Foto: AP)

Ganz anders als beim Selbstmordanschlag auf einen US-Stützpunkt im Südosten des Landes: Hier bekannten die Taliban, am Eingang der Basis zwei afghanische Wachmänner getötet und sieben weitere Mitarbeiter einer privaten afghanischen Sicherheitsfirma verletzt zu haben. Ein Attentäter habe den Stützpunkt in Gardes in der Provinz Paktia mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto angegriffen, sagte ein Sprecher. Dem Attentäter ist es offenbar aber nicht gelungen, in die Basis einzudringen.

Ein Sprecher der Internationalen Schutztruppe Isaf sagte, ausländische oder afghanische Soldaten seien nicht verletzt worden. Den Sicherungsring um Isaf-Stützpunkte bilden oft Mitarbeiter afghanischer Sicherheitsfirmen.

Außerdem teilte die Isaf mit, bei einem Gefecht in der ostafghanischen Provinz Nangarhar seien viele Aufständische getötet worden. Sie hätten afghanische und ausländische Soldaten mit Panzerfäusten und Gewehren angegriffen. Die Truppen hätten das Feuer erwidert und zwei Aufständische gefangen genommen.

© dpa/AFP/Reuters/moe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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