Geschichte:Tag des Mauerfalls: Sonderführung in ehemaliger Haftanstalt

Das ehemalige Hafthaus des Cottbuser Gefängnisses. (Foto: -/Menschenrechtszentrum Cottbus/dpa/Archivbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Cottbus (dpa/bb) - Wie waren Republikflüchtlinge der DDR bis zum Mauerfall in Cottbus inhaftiert und unter welchen Bedingungen? Das können Interessierte bei einer Sonderführung im Menschenrechtszentrum Cottbus erfahren. Die Einrichtung lädt anlässlich des Jahrestages vom Mauerfall am 7. und 9. November zu einem geschichtlichen Spaziergang durch den ehemaligen Haftort ein. Bei den Führungen werden nach Angaben der Gedenk- und Begegnungsstätte auch sonst verschlossene Bereiche wie die früheren Einzel- und Arrestzellen im Keller der Haftanstalt gezeigt - etwa die Werkhalle des VEB Pentacon Dresden, in der die Häftlinge arbeiteten, und ein DDR-Gefangenentransporter.

Im Zuchthaus Cottbus waren vorwiegend Republikflüchtlinge inhaftiert, die das Glück hatten, an der innerdeutschen Grenze nicht ums Leben gekommen zu sein. Während der SED-Herrschaft verbüßten vergleichsweise viele Akademiker und Künstler als politische Inhaftierte in Cottbus ihre Haftzeit. Typische Haftgründe waren etwa Passvergehen oder „staatsfeindliche Hetze“.

Am 9. November, dem Tag des Mauerfalls, wird der ehemalige Cottbus-Häftling und Vorsitzende vom Verein Cottbuser Menschenrechtszentrum, Dieter Dombrowski, als Zeitzeuge die Führung begleiten und über seine Erfahrungen berichten.

Dombrowski gründete 2007 mit Mitstreitern den Verein Menschenrechtszentrum Cottbus e. V., um aus dem ehemaligen Zuchthaus Cottbus einen Ort der Demokratie und Aufarbeitung zu schaffen. Seit 2015 ist er Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, des Dachverbandes von 40 Initiativen für Opfer der SED-Diktatur.

© dpa-infocom, dpa:231107-99-852326/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: