Gedenkorte:Jamlitz und Leistikowstraße sollen gestärkt werden

Lesezeit: 1 min

Das Luftbild einer Drohne zeigt den Gedenkplatz auf dem Gelände des früheren KZ-Außenlagers in Jamlitz. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Potsdam (dpa/bb) - Die Landesregierung will die Arbeit der beiden Gedenkorte Jamlitz im Süden Brandenburgs und Leistikowstraße in Potsdam stärken. Sie werden neu in die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten aufgenommen, wie die Staatskanzlei in Potsdam am Dienstag nach einer Entscheidung des Kabinetts mitteilte.

Kulturministerin Manja Schüle (SPD) setzt sich dafür ein, dass die Gedenkorte nicht in Vergessenheit geraten: „Wir brauchen diese authentischen Orte wie Jamlitz und die Leistikowstraße in Potsdam mehr denn je für eine aktive, lebendige Erinnerungskultur, um jedweder Form von Revanchismus, Antisemitismus, Fake News und rechter Hetze entgegen zu treten.“

Im ehemaligen Arbeitslager Lieberose in Jamlitz (Dahme-Spreewald-Kreis) mussten von 1943 bis 1945 rund 10.000 KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten. Schüle sagte laut Mitteilung: „Der Erinnerungsort in Jamlitz ist der wichtigste Ort der Shoah in Brandenburg. Hier wurden im Februar 1945 mehr als 1300 jüdische Häftlinge brutal ermordet - der größte Massenmord an Juden außerhalb der Hauptlager auf dem Gebiet des heutigen Landes Brandenburg.“ In der Potsdamer Leistikowstraße war 1945 ein ehemaliges Pfarrhaus als Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes in Betrieb genommen worden. Noch heute sind dort die originalen Haftzellen zu sehen.

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten betreut mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlreiche Gedenkorte wie die in den früheren Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück. Das Land fördert die Arbeit der Stiftung nach eigenen Angaben in diesem Jahr mit rund 4,12 Millionen Euro. Mit der Aufnahme der beiden Gedenkorte in die Stiftung voraussichtlich zum 1. Juli werden unter anderem Beirat und Fachkommission personell erweitert. Es soll auch neue Arbeitsgruppen geben.

© dpa-infocom, dpa:230530-99-878392/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: