Fulda:Influencer im Namen des Herrn: Neues Video von Bischof

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Michael Gerber sitzt auf einem Stuhl und spricht in eine Videokamera und ein Mikrofon. (Foto: Leon Duvernell/Bistum Fulda/dpa)

Wie kann der christliche Glaube angesichts all der Spannungen in der Welt und im Privaten helfen? Der Fuldaer Bischof sucht in seinem neuen Hirtenwort nach einer Antwort - und lässt sich dabei filmen.

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Fulda (dpa/lhe) - Der Fuldaer Bischof Michael Gerber geht bei der Verbreitung seiner diesjährigen Botschaft zur Fastenzeit einen für die katholische Kirche eher ungewöhnlichen Weg. Sein sogenanntes Hirtenwort wird nicht nur wie üblich in den Gottesdiensten verlesen, sondern auch mit einem Video verbreitet. Der rund sieben Minuten lange, bildstarke Film wird auf der Seite des Bistums und von Sonntag (19.2.) an auch auf Youtube zu sehen sein. Gerber sucht dabei nach einer Antwort auf die Frage, wie der christliche Glaube Menschen angesichts vieler Spannungen in der Welt und auch im privaten Umfeld helfen kann.

Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz lässt sich nicht bloß beim Vorlesen eines Textes filmen: Nach Aufnahmen von Kriegsschauplätzen werden Szenen aus dem Winzerhandwerk und Drohnen-Aufnahmen von sonnigen Weinhängen gezeigt. Der Bischof setzt den Vorgang der Rebveredelung als Gleichnis an, wie Wunden heilen können und man gestärkt aus einer Krise hervorgehen kann.

Die Dreharbeiten dauerten nach Angaben des Bistums einen Tag lang. Drehort bei der Aufnahme, die vor rund einem Monat entstand, war ein alter, kalter Keller unter dem Dommuseum. Bischof Gerber hat einen starken Bezug zum Weinbau: Er stammt aus Oberkirch in der Ortenau, einem bekannten Weinbaugebiet in Baden. Direkt gegenüber seinem Elternhaus liegt auf der anderen Straßenseite ein Weinberg. Auch heute noch ist er regelmäßig selbst zur Weinlese in Oberkirch.

„Wenn mein Terminkalender im September noch einen Tag frei gibt, dann helfe ich in meiner mittelbadischen Heimat gerne bei der Weinlese mit“, sagte Gerber der Deutschen Presse-Agentur. „Nach getaner Arbeit im Weinberg fahren wir auf dem Traktor mit den geernteten Trauben zum Winzerkeller. Das Aroma der dort gärenden Maische schmeckt für mich nach Heimat.“ Die eingeblendeten Drohnen-Aufnahmen der Weinberge stammen aus Oberkirch, auch die Rebstöcke mit dem besonderen Veredelungsschnitt stammen direkt aus dem Ort.

Es ist bereits das dritte derartige Hirtenwort-Video und laut Bistum in Bezug auf Bilder und Inhalt das bislang anspruchsvollste Projekt. Dem Bistum selbst sind keine vergleichbaren Videoprojekte aus anderen deutschen Bistümern bekannt. Es gehe aber nicht darum, Vorreiter zu sein oder etwas Besonderes zu machen. „Für uns ist das Medium Film eine weitere Möglichkeit der Verkündigung, die wir entsprechend nutzen“, erklärte ein Sprecher.

Die beiden Vorgänger-Videos, die Gerber in der Krypta der Michaelskirche und beim Aufbauen einer Jurte gemeinsam mit Pfadfindern zeigen, seien überwiegend positiv aufgenommen worden. Mitunter hätten sie auch irritierte Reaktionen ausgelöst. Der Bischof werde auch außerhalb des Bistums Fulda auf diese Filme angesprochen.

© dpa-infocom, dpa:240215-99-994282/2

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