Friedensgespräche in Genf:Chefunterhändler der syrischen Opposition gibt auf

  • Ein Verhandlungsführer einer der einflussreichsten Rebellengruppen zieht sich aus den Syrien-Friedensgesprächen in Genf zurück.
  • Diese waren bislang erfolglos verlaufen.

Der Verhandlungsführer der syrischen Opposition Mohammed Allusch zieht sich aus Protest über die bislang erfolglosen Friedensverhandlungen in Genf zurück. Allusch verurteilte am Sonntag über Twitter die Kompromisslosigkeit des syrischen Regimes und die fortgesetzten Angriffe gegen Zivilisten.

Das "starrköpfige" Assad-Regime bombardiere weiter die Bevölkerung und lasse keine humanitäre Hilfe in die belagerten Städte. Allusch kritisierte auch die internationale Gemeinschaft, die sich unfähig zeige, ihre eigenen Entscheidungen umzusetzen.

Allusch ist Mitglied des Rats der syrischen Opposition und vertritt dort den politischen Arm der einflussreichen salafistischen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam. Sie ist eine von etwa hundert Rebellengruppen, die Ende Februar der von den USA und Russland vermittelten Waffenruhe zwischen den syrischen Konfliktparteien zugestimmt hatten. Dschaisch al-Islam ist eine der einflussreichsten Bewegungen in Syrien, was Allusch auch in Genf Gewicht verlieh.

Wann eine neue Runde der Friedensverhandlungen zwischen der syrischen Regierung und der Opposition in Genf stattfinden soll ist bislang offen. Eine Konferenz zur Rettung des brüchigen Waffenstillstandes in Syrien in Wien wurde Mitte Mai ohne greifbare Ergebnisse beendet. Die neue Gewalt in Syrien war auch der Auslöser für den Auszug der syrischen Opposition aus den Gesprächen in Genf im April.

© SZ.de/AFP/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: