Frankreich:Macrons Spielräume

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Während in Berlin die Regierungsbildung andauert, setzt Präsident Macron außenpolitische Akzente.

Von Andrea Bachstein, München

Die Einladung ist angekommen und angenommen: Der zurückgetretene Premierminister Libanons Saad al-Hariri folgt dem Angebot von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. Wie der Élyséepalast am Donnerstagabend bestätigte, wird der nach Saudi-Arabien geflüchtete Hariri mit seiner Familie schon am Samstag nach Paris reisen. Nicht ins Exil, wie es heißt, nur für ein paar Tage. Macrons Geste war dennoch ein überraschender Vorstoß, genau wie der Blitzbesuch in Saudi-Arabien vergangene Woche. Da flog der Präsident von Dubai spontan nach Riad, um Kronprinz Mohammed bin Salman zu treffen. Bei der Gelegenheit vereinbarten sie die Einladung an Hariri. "Eine Geste der Freundschaft von Seiten Frankreichs als Beitrag zur Rückkehr von Ruhe und Stabilität", sagte Macron. Außer über Libanon sprach er mit dem Prinzen über den Konflikt in Jemen und die Konfrontation zwischen Iran und den Saudis, die sich in der Region niederschlägt. Während Macron zu Hause Wind entgegen weht, am Donnerstag wurde wieder gegen seine Arbeitsmarktreformen und Wirtschaftspolitik demonstriert, engagiert sich der Präsident im Ausland als Frankreichs Spitzendiplomat.

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