Familienpolitik:Jugendverbände protestieren gegen Kürzungen

Aus Protest gegen die geplanten Kürzungen bei den Trägern der Jugendhilfe sind die Spitzen mehrerer Verbände aus dem "Bündnis für die junge Generation" ausgetreten. In einem am Freitag veröffentlichten Brief an Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) erklärten sie, das Bündnis habe trotz der Unterstützung zahlreicher Prominenter keine Wirkung entfaltet. Statt Fortschritten in der Jugendpolitik sehe man einen "eklatanten Rückschritt: Kürzungen bei bundeszentralen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe und Freiwilligendiensten sind das Gegenteil einer guten Kinder- und Jugendpolitik", kritisierte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ), Karin Böllert. Nach Angaben der Verbände ist im Haushalt für 2024 im Kinder- und Jugendplan des Bundes eine Senkung von 239 Millionen Euro in diesem Jahr auf 194,5 Millionen Euro im kommenden Jahr vorgesehen, ein Minus von 19 Prozent. Über den Entwurf der Bundesregierung will der Haushaltsausschuss des Bundestages kommende Woche abschließend beraten. Unter dem Dach der AGJ haben sich eigenen Angaben zufolge etwa 100 Fachverbände und Organisationen der Jugendhilfe zusammengeschlossen. Daneben haben auch die Deutsche Sportjugend, der Bundesjugendring und die Dachverbände der kulturellen und politischen Kinder- und Jugendbildung sowie der Offenen Jugendarbeit das "Bündnis für die junge Generation" verlassen. Die Verbände erklärten, sie würden weiter konstruktiv mit der Bundesjugendministerin zusammenarbeiten. Statt eines unverbindlichen Bündnisses brauche es aber "eine echte Koalition für junge Menschen". Paus hatte das Bündnis im Dezember 2022 gegründet, um die Anliegen von Kindern und Jugendlichen stärker in der Öffentlichkeit zu verankern.

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