Extremismus:Polizei löst rechtsextreme Musikveranstaltungen auf

Ein Streifenwagen der Polizei mit eingeschaltetem Blaulicht. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild)

Thüringen galt einst als Hochburg für rechtsextreme Konzerte. Größere Rechtsrock-Events gab es schon länger nicht mehr. Am Wochenende verhinderte die Polizei erneut zwei kleinere Veranstaltungen im Norden und im Süden des Landes.

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Kloster Veßra/Nordhausen (dpa/th) - Die Polizei hat in Thüringen zwei Musikveranstaltungen der rechtsextremen Szene aufgelöst. In Südthüringen fielen einer Polizeistreife am Freitag Autos mit Kennzeichen aus mehreren Bundesländern vor einer Gaststätte auf, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Bei dem Betreiber handele es sich um einen amtsbekannten Mann aus der rechtsextremen Szene in Kloster Veßra (Landkreis Hildburghausen), hieß es.

Den Angaben nach soll er zunächst versucht haben, den Grund für die rund 50 Besucher zu verschleiern. Allerdings machten die Beamten bei der Überprüfung eine nicht angemeldete Musikveranstaltung aus und lösten diese auf. Demnach wurden die Identitäten der Beteiligten aufgenommen.

Auch im Norden des Freistaats verhinderte die Polizei ein rechtsextremes Konzert. Nach Angaben vom Sonntag hatte ein „amtsbekannter Angehöriger der rechten Szene“ unter dem Vorwand einer Weihnachtsfeier zu dem Konzert geladen. Den genauen Ort des geplanten Konzerts nannte die Polizei zunächst nicht.

Demnach sollten zwei bundesweit bekannte rechtsextremistische Szenebands spielen. Es seien nur wenige Besucher da gewesen, die abgewiesen wurden. „Offenbar hatte sich das Verbot der Veranstaltung bei den Teilnehmern zügig herumgesprochen“, so die Polizei in einer Mitteilung.

Thüringen galt einst als Hochburg für Rechtsrock-Konzerte und Neonazi-Musikveranstaltungen. Seit einigen Jahren greifen Behörden und Polizei konsequenter durch. Insbesondere gab es in den vergangenen Jahren keine Großveranstaltungen mit Tausenden Rechtsextremen mehr.

© dpa-infocom, dpa:231216-99-318026/3

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