Ex-Chef Bisky zur Krise der Linken:"Ich würde Bartsch wählen"‎

Die Not bei der Linken ist groß, im Führungsstreit ist keine Lösung in Sicht. Offenbar gab es sogar Versuche, Ex-Parteichef Bisky zurückzuholen. Der warnt die Partei vor dem Untergang und macht sich für Fraktionsvize Bartsch als Parteichef stark.

Raus aus mehreren Landesparlamenten, von Führungskämpfen geplagt: Die Linke bietet ein Bild des Jammers. Eine aktuelle Umfrage hat jetzt ergeben, dass 70 Prozent der Bürger glauben, die Partei könne keine Trendwende mehr schaffen.

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In dieser Lage hat es in Linkspartei offenbar sogar Überlegungen gegeben, den früheren Vorsitzenden Lothar Bisky als Retter zu reaktivieren. "Es gab solche Anrufe", sagte Bisky der Berliner Zeitung. "Aber das ist absurd. Meine Zeit ist vorbei."

Bisky sprach sich dagegen für Dietmar Bartsch als neuen Linkenchef aus. "Ich persönlich würde ihn wählen. Er ist ein verlässlicher Mensch, er hat sich nachweislich sehr verdient gemacht um die Entwicklung der Partei", sagte Bisky.

Zu dem Vorwurf, Bartsch habe Lafontaines endgültigen Rückzug aus der Bundespolitik zu verantworten, sagte Bisky: "Ich halte das alles für Blödsinn." Bartsch sei kein Königsmörder.

Streit ist "niveaulos"

Den aktuellen Streit in seiner Partei bezeichnete Bisky als "niveaulos". "Ich halte die ganze Lagerbildung für parteischädigend. Wir sind alle in einer Partei, und wenn wir das immer noch nicht begreifen wollen, dann steht es wirklich ganz schlecht um die Linke." Bisky warnte seine Partei davor, "sich selbst zu zerlegen".

Der heute 70-jährige Bisky war zusammen mit Oskar Lafontaine erster Vorsitzender der Linken.

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