In Estland sollen auf Beschluss der Regierung sämtliche sowjetische Denkmäler in dem baltischen EU- und Nato-Land demontiert oder verlegt werden. "Die Hauptsache ist entschieden - sowjetische Denkmäler müssen aus dem öffentlichen Raum entfernt werden, und das werden wir so schnell wie möglich tun", sagte Ministerpräsidentin Kaja Kallas am Donnerstag in Tallinn. Zeitpunkt und Reihenfolge hingen von Bereitschaft und logistischen Planungen der Städte und Gemeinden ab. Laut der Ministerpräsidentin gibt es in Estland etwa 200 bis 400 sowjetische Denkmäler. In den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte rückte zuletzt vor allem ein Panzer-Monument nahe der Grenzstadt Narva im Osten des baltischen Landes. Dort versammelten sich am Mittwochabend mehrere Dutzend Menschen, nachdem es Gerüchte gegeben hatte, dass das auf einem hohen Sockel stehenden Kriegsrelikt entfernt werden würde. "Ein Panzer ist eine Mordwaffe, er ist kein Erinnerungsobjekt. Und mit denselben Panzern werden gegenwärtig auf den Straßen der Ukraine Menschen getötet", sagte Kallas. Die Verwaltung der rund 60 000 Einwohner zählenden Stadt, deren Bevölkerung zu mehr als 90 Prozent aus ethnischen Russen besteht, hatte sich zuvor gegen eine Verlegung des Sowjetpanzers ausgesprochen.
Estland:Sowjetdenkmäler sollen weg
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