Katholische Kirche:Papst nimmt Rücktritt von Erzbischof Schick an

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Papst Franziskus habe ihn zunächst gebeten, weiter im Amt zu bleiben, seinem Rücktrittswunsch dann aber doch entsprochen. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Der 73 Jahre alte Bamberger Geistliche zählte zum liberalen Lager in der Deutschen Bischofskonferenz. Damit sind hierzulande zwei Bischofsposten vakant.

Papst Franziskus hat ein Rücktrittsgesuch des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick angenommen, wie der Heilige Stuhl und das Erzbistum Bamberg mitteilten. Mit seinem Rücktritt wolle der 73-jährige Schick die bevorstehenden wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen im Erzbistum einem jüngeren Nachfolger überlassen. Damit sind in Deutschland mit Bamberg und Paderborn nun zwei Bischofsposten vakant.

Generell bieten Bischofe ihren Rücktritt nach Vollendung des 75. Lebensjahres beim Oberhaupt der katholischen Kirche an. Der erst 73 Jahre alte Schick teilte anlässlich des Rücktritts in einem Brief mit, er sei "bereits im ersten Quartal dieses Jahres zur Überzeugung gekommen, den Papst zu bitten, mich nach 20-jähriger Amtszeit zum 21. September 2022 zu entpflichten". Seine Aufgaben im Bamberger Erzbistum habe er erfüllt und abgeschlossen. Schicks Abgang kam für einige Beobachter überraschend.

Seinen Wunsch habe er Papst Franziskus im April bei einer Privataudienz übermittelt. Dieser habe ihn zunächst gebeten, weiter im Amt zu bleiben. "Nach nochmaligem Vortragen meiner Gründe hat er meiner Bitte Ende September dann entsprochen", teilte Schick nach Angaben des Erzbistums Bamberg mit. Der Amtsverzicht sei am 1. November 2022 wirksam geworden.

Reformer beim Synodalen Weg

Schick war 1998 zum Weihbischof in Fulda ernannt worden, bereits vier Jahre später machte der damalige Papst Johannes Paul II. ihn zum Erzbischof von Bamberg. Innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) war er außerdem Mitglied der Pastoralkommission und Beauftragter für Männerseelsorge.

Schon im vergangenen Jahr war Schick, der 1949 in Marburg geboren wurde, aus Altersgründen nicht mehr als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz angetreten, die er von 2006 an geleitet hatte.

Der DBK-Vorsitzende, Georg Bätzing, würdigte die Arbeit Schicks. "Fast ein Vierteljahrhundert warst Du Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und hast Dich engagiert eingebracht, Debatten wesentlich mitgeprägt und warst unsere sichere Instanz in allen Fragen des kirchlichen Rechts", heißt es in einem Schreiben der DBK. Schick zählte zum Lager der Reformer beim deutschen Synodalen Weg. Mit Sachverstand und hintergründigem Humor, Präzision und der mutigen Nachfrage, mit Ideen und Perspektiven habe Schick die Bischofskonferenz bereichert, schrieb Bätzing.

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