Entführte UN-Mitarbeiter:Ein Deutscher und weitere Geiseln im Jemen wieder frei

Einen Tag nach ihrer Geiselnahme sind ein Deutscher und mehrere weitere UN-Mitarbeiter wieder frei. Sie waren verschleppt worden, um eine Freilassung inhaftierter Stammeskrieger zu erzwingen. Lösegeld soll nicht gezahlt worden sein.

Ein Deutscher und mehrere weitere entführte Mitarbeiter der Vereinten Nationen sind im Jemen wieder auf freiem Fuß. Sie waren von bewaffneten Stammeskriegern in der Provinz Al-Mahwit am Dienstag verschleppt worden und sollten als Faustpfand für die Freilassung inhaftierter Stammesmitglieder dienen.

Über die Anzahl der verschleppten und wieder befreiten Ausländer wurden unterschiedliche Angaben gemacht. Vom Auswärtigen Amt in Berlin gab es zunächst keine Bestätigung für das Ende der Entführung.

Eine Gruppe einflussreicher Bewohner hatte sich für die Freilassung der UN-Mitarbeiter eingesetzt. Angeblich befanden sich neben dem Deutschen eine irakische und palästinensische Frau, ein Kolumbianer und zwei Jemeniten in der Gewalt der Stammeskrieger.

Er sei mit den freigelassenen Geiseln auf dem Weg in die jemenitische Hauptstadt Sanaa, sagte Verhandlungsführer und Elektrizitätsminister Saleh Someh. Dort würden sie zum Büro der Vereinten Nationen gebracht. Für die Freilassung sei kein Lösegeld gezahlt worden. Zudem habe die jemenitische Regierung keine Zusagen über die Entlassung von Häftlingen gemacht. Ein UN-Mitarbeiter in Sanaa sagte, er warte noch auf eine Bestätigung der Berichte.

Unterdessen ist auch zweieinhalb Jahre nach der Entführung einer fünfköpfigen deutschen Familie im Jemen das Schicksal von drei der Geiseln weiter unklar. Das Auswärtige Amt bemühe sich um Aufklärung, kämpfe aber mit der "extrem gespannten Sicherheitslage" vor Ort, teilte eine Sprecherin auf dapd-Anfrage mit.

© Süddeutsche.de/dapd/AFP/ros - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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