Die Montagsfrage:SPD - Auf welchem Weg in die Zukunft?

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Klaus von Dohnanyi (SPD), Liedermacher Klaus Hoffmann und der Publizist Giovanni di Lorenzo über die Lage in der SPD.

Nach dem großen Wählerverlust bei der Bundestagswahl stellt sich die Frage, wie die SPD zu alter Stärke zurückfinden kann.

Klaus von Dohnanyi, Wissenschaftsminister unter Willy Brandt und ehemaliger Hamburger Bürgermeister, rät seiner Partei zu einer "Linie der Vernunft zurückzukehren. Sie muss sich mit der Wirklichkeit auseinandersetzen, mit einer globalen, offenen Welt, globalen Wettbewerbsbedingungen, die durchschlagen auf alle deutschen Unternehmen. Aber das Ganze dann wiederum in einem Versuch ständigen sozialen Ausgleichs."

Liedermacher Klaus Hoffmann meint, dass es in der SPD "eine inhaltliche Diskussion geben wird. Jetzt sind ja sehr schnell Leute gewählt worden wie Gabriel, die ich auch kompetent finde, es ist eine Verjüngunskur gemacht worden - aber wenn das inhaltlich nicht aufgearbeitet wird, dann rennen wir weiterhin mit sehr schnellen Schritten in die nächsten vier Jahre rein, mit einer rechts-links-linken Partei".

Die Öffnung zur Linkspartei hält der Publizist Giovanni di Lorenzo für wahrscheinlich: "Der 27. September wird als das Datum in Erinnerung bleiben, an dem die SPD zum letzten Mal ein Bündnis mit der Linken auf Bundesebene ausgeschlossen hat."

"Natürlich werden sie sich den Linken nähern, spätestens wenn Lafontaine sagt: Ich gehe jetzt nach Teneriffa, mache den Weg frei" kommentiert Klaus Hoffmann.

Dagegen sieht Klaus von Dohnanyi für die SPD "eher Potential bei den Grünen und auch bei den Liberalen. Willy Brandt hat eine wundervolle Regierung mit den Liberalen gemacht, an der ich beteiligt war."

Di Lorenzo findet, "dass die SPD wirklich die sprichwörtliche Wahl inzwischen hat zwischen Pest und Cholera. Das bedeutet: Auf der einen Seite wollen sie nach links aufmachen, in der Hoffnung, das Fleisch ihres Fleisches wieder einzufangen, nämlich die Wähler der Linken. Dann wiederum verlieren sie die Wähler in der Mitte."

Die Montagsfrage wird präsentiert von www.planet-interview.de (Portal für Interviews.)

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