Dänemark und Deutschland:Langsame Entfremdung

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"Dänemark hat sich von Deutschland sehr weit weg bewegt", sagt der Historiker Steen Bo Frandsen. "Deutschland ist kein Modell, kein Vorbild. Es ist auch nicht mehr negativ belastet. Es ist einfach egal." (Foto: picture alliance / dpa)

2020 sollte als deutsch-dänischen Freundschaftsjahr gefeiert werden - die gemeinsam beschlossene Grenze existiert seit 100 Jahren. Doch aus dem harmonischen Zusammenleben ist ein indifferentes Nebeneinander geworden.

Von Kai Strittmatter, Kopenhagen

Der dänische König hoch auf einem Schimmel. Im Arm ein blondes Mädchen. Zu beiden Seiten jubelnde Menschen, die die rot-weiße dänische Fahne schwenken. Alle Dänen kennen diese Bilder. Genau ein Jahrhundert ist das nun her, dass Christian X. am 10. Juli 1920 mit seinem Ritt bei Christiansfeld alten dänischen Boden symbolisch neu in Besitz nahm. Nordschleswig war nun befreites Land aus dänischer Sicht. Die Wiedervereinigung, auf dänisch Genforeningen, war damit vollzogen. Eine alte Schmach getilgt.

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