COVID-19 -Impfungen:Spahn verspricht 5,35 Millionen Dosen bis Mitte Februar

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Der Impfstoff der Firma Biontech, den die Länder vom Bund erhalten, soll ausreichen, um knapp 2,7 Millionen Menschen zu immunisieren. Gesundheitsminister Spahn kündigt für kommende Woche eine Regierungserklärung zur Impfkampagne an.

Von Rainer Stadler, München

"Impfen ist Fortschritt", sagte Jens Spahn (CDU) vor einigen Wochen in einer Rede vor dem Bundestag. Weil die Impfung in Deutschland seitdem eher langsam fortschreitet und über diesen Umstand nun seit Tagen gestritten wird, hat sich der Bundesgesundheitsminister zu einer Regierungserklärung in der kommenden Woche entschlossen. Das verlautete am Donnerstag aus seinem Ministerium. Von dort kommen auch neue Zahlen, wie es mit der Verteilung des Impfstoffs weitergehen soll.

Knapp 668 000 Dosen des Biontech-Vakzins sollen die Bundesländer pro Woche erhalten. Entsprechend der Einwohnerzahl erhält Bremen wöchentlich 4875 Dosen, Nordrhein-Westfalen hingegen mehr als 140 000. Wenn alles läuft wie geplant, sollen bis zum 16. Februar gut 5,35 Millionen Dosen ausgeliefert sein. Da zur Immunisierung jeweils zwei Dosen nötig sind, könnten bis Mitte Februar also knapp 2,7 Millionen Deutsche einen umfassenden Impfschutz gegen das Coronavirus erhalten.

Die Kalkulation schließt noch nicht den Impfstoff des US-Herstellers Moderna ein, den die europäische Arzneimittelbehörde EMA diese Woche zugelassen hat. Die Menge dürfte vorerst aber deutlich geringer ausfallen als beim Präparat von Biontech: Spahn rechnet damit, dass Deutschland bis Ende März etwa zwei Millionen Impfdosen von Moderna erhält. Dabei werden die Liefermengen voraussichtlich schrittweise steigen. Wie die Berliner Senatsverwaltung am Donnerstagabend auf Twitter mitteilte, soll Berlin in der zweiten Kalenderwoche 2400 Dosen des Moderna-Impfstoffs bekommen. In der vierten Kalenderwoche sollen es demnach 3600 Impfdosen sein und in der sechsten Kalenderwoche 9600. Für die achte Kalenderwoche sind dann 30 000 Moderna-Impfdosen für den Stadtstaat angekündigt.

Alles in allem soll Deutschland Berichten zufolge in diesem Jahr insgesamt 136 Millionen Dosen von Moderna und Biontech erhalten.

Man könne den Präparaten trauen, sagt Helge Braun.

Weitere 56 Millionen Dosen vom Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca sind Deutschland von der EU zugesagt. Das Mittel ist in einigen Ländern bereits zugelassen, wird aber von der EMA noch geprüft. Zudem hat Deutschland 62 Millionen Dosen beim Tübinger Hersteller Curevac bestellt, der am Donnerstag bekannt gab, bei der Entwicklung und Bereitstellung seines Impfstoffs künftig mit dem Bayer-Konzern zu kooperieren.

Schon vor Wochen hatte Gesundheitsminister Spahn angekündigt, bis zum Sommer allen Bundesbürgern, die sich impfen lassen wollen, ein Angebot machen zu können. Nun warb Kanzleramtschef Helge Braun noch einmal für eine größere Impfbereitschaft in Deutschland. "Diese Impfung ist in ihren Risiken weit hinter den Risiken der Infektion selbst", sagte der CDU-Politiker.

Alle Impfstoffe würden in der EU ordentlich zugelassen und nicht durch Notverfahren, wie das etwa in Großbritannien der Fall war. "Wir haben beim Thema Sicherheit der Impfstoffe keine Abstriche gemacht." Man könne den Präparaten vertrauen. Die Impfungen schützten nicht nur die Personen selbst, sagte Braun, sondern seien auch ein wichtiger Beitrag, "dass wir als Gesellschaft wieder zur Normalität zurückkehren können".

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