Coronavirus:Thüringer CDU-Abgeordneter ist nicht infiziert

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Ein CDU-Abgeordneter des Thüringer Landtags könnte sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Das hat auch Auswirkungen auf die für morgen geplante Wahl des Ministerpräsidenten. (Foto: Bodo Schackow/dpa)
  • Einen Tag vor der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen musste sich ein Abgeordneter der CDU-Landtagsfraktion in Quarantäne begeben.
  • Zwischenzeitlich war fraglich, ob die Wahl am Mittwoch würde stattfinden können.
  • Am Abend gibt das Landesgesundheitsministerium Entwarnung, der Mann ist nicht infiziert.

Entwarnung in Thüringen: Der Coronavirus-Verdacht bei einem Abgeordneten der Thüringer CDU-Landtagsfraktion hat sich nicht bestätigt. Das teilte das Landesgesundheitsministerium in Erfurt am Dienstagabend mit. Für ihn sei keine weitere Quarantäne notwendig. Damit kann die für diesen Mittwoch geplante Ministerpräsidentenwahl wahrscheinlich stattfinden.

Am Dienstag hatte sich der Abgeordnete in Quarantäne begeben. Der Politiker, der allerdings keine Symptome zeigte, sei in den Winterferien mit einem infizierten 57-jährigen Mann aus dem Saale-Orla-Kreis im Skiurlaub in Italien gewesen, sagte ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums am Dienstag in Erfurt.

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Zwischenzeitlich waren die Quarantäne-Regelung für Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, gelockert worden. Nun hat die Regierung in Hannover sie wieder verschärft.

Hätte sich der Verdacht einer Corona-Infektion bestätigt, wäre die Ministerpräsidentenwahl verschoben worden. Bei einem positiven Testergebnis wäre es nicht auszuschließen gewesen, dass der Parlamentarier auch andere Abgeordnete bereits infiziert habe, sagte Landtagspräsidentin Birgit Keller der Nachrichtenagentur dpa in Erfurt. Unter diesen Umständen eine Landtagssitzung abzuhalten, hätte das Risiko geborgen, auch andere Menschen in Gefahr zu bringen.

Einen Monat nach dem Desaster bei der Ministerpräsidentenwahl will sich der Linken-Politiker Bodo Ramelow an diesem Mittwoch erneut zur Wahl stellen. Er ist dabei auf mindestens vier CDU-Stimmen angewiesen. Für die AfD tritt Partei- und Fraktionschef Björn Höcke an.

Am 5. Februar war der FDP-Politiker Thomas Kemmerich im dritten Wahlgang maßgeblich mit Stimmen der AfD zum Regierungschef gewählt worden, kurz darauf aber wieder zurückgetreten.

Im Saale-Orla-Kreis war am Montagabend der erste bestätigte Fall mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in Thüringen bekannt geworden. Der infizierte Patient hatte sich in den Winterferien mit einer Skigruppe in Italien aufgehalten. Die Inkubationszeit für eine Infektion mit dem neuen Virus beträgt nach bisherigem Wissenstand maximal 14 Tage. Als Erste haben die Zeitungen der Funke-Mediengruppe über die Vorsorgemaßnahme berichtet.

© SZ.de/dpa/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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