Corona:Deutschland führt Testpflicht für Reisende aus China ein

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Zukünftig brauchen Einreisende aus China einen negativen Test. (Foto: via www.imago-images.de/imago images/Political-Moments)

Gesundheitsminister Lauterbach teilt mit, bei der Einreise sei künftig mindestens ein Antigenschnelltest notwendig. Zudem soll es mehr Abwasserkontrollen geben.

Auch Deutschland wird für Einreisende aus China wegen der dortigen Corona-Welle eine Testpflicht einführen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit. Die deutsche Einreiseverordnung werde kurzfristig verändert, Reisende aus China benötigten künftig bei Reiseantritt nach Deutschland mindestens einen Antigenschnelltest, sagte der SPD-Politiker.

Lauterbach hatte, wie auch nahezu alle Virologen, in den vergangenen Tagen mehrfach erklärt, eine eigene Testpflicht für Reisende aus China sei nicht notwendig, weil eine Gefährdung durch neue Varianten nicht zu erwarten sei. Vor dem Hintergrund der europäischen Einigung änderte er nun aber den Kurs. Eine "gute Entscheidung" sei die europäische Antwort auf die Pandemie-Lage in China.

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Neben der Testpflicht kündigte der Gesundheitsminister Stichproben bei der Einreise an, um Virusvarianten zu erkennen. Darüber hinaus werde es ergänzende Abwasserkontrollen für China-Reisen geben. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums hatte am Mittwoch gesagt, dass es am Frankfurter Flughafen bereits Abwasseruntersuchungen gebe. Ausgeweitet werden könne dies, indem beispielsweise das Abwasser einzelner Flugzeuge aus China untersucht werde. Österreich hatte angekündigt, dies bei allen Flügen aus China von der kommenden Woche an zu tun. Wann die Regel in Kraft tritt, ist noch unklar.

Die Regierung in Peking hatte Anfang Dezember unter dem Druck von Protesten und einer schwächelnden Wirtschaft eine abrupte Abkehr von ihrer strikten Null-Covid-Politik verkündet. Seitdem rollt eine Corona-Welle durch das Land mit rund 1,4 Milliarden Bewohnern. Weil China zudem an diesem Sonntag seine Grenzen aufmacht und die Bürgerinnen und Bürger wieder leichter reisen dürfen, sahen sich die EU-Staaten genötigt, über mögliche Corona-Folgen zu beraten.

Vertreter der 27 EU-Mitgliedsstaaten verständigten sich aber nur auf eine Empfehlung für eine Testpflicht, die nicht bindend sein soll. Österreich lehnt einen verpflichtenden Test bislang ab, wohingegen Italien, Spanien und Frankreich bereits vorgeprescht sind und verschärfte Einreiseregeln eingeführt haben. Auch die USA, Australien, Japan, Großbritannien, Indien und andere Länder haben Beschränkungen für Reisende aus China verhängt.

Lauterbach sprach sich lediglich für ein verschärftes "Varianten-Monitoring" aus. Der Bundesgesundheitsminister zeigte sich besonders besorgt wegen einer Variante aus Amerika. XBB.1.5 lasse derzeit die Zahl der Krankenhaus-Einweisungen im Nordosten der USA stark steigen, schrieb Lauterbach bei Twitter. "Hoffentlich kommen wir durch den Winter, bevor eine solche Variante sich bei uns ausbreiten kann." Die Lage in Deutschland werde diesbezüglich genau überwacht.

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