Corona:Die Maske ist Pflicht

Lebensretter dürfen gern ein bisschen blöd aussehen: Wer Mundschutz trägt, kann andere vor Ansteckung bewahren. Man sollte in ganz Deutschland dem Beispiel von Jena folgen und das Tragen von Schutzmasken erzwingen. Das hätte noch eine hilfreiche Nebenwirkung.

Von Christina Berndt

Allzu lange hat der Ruf von Schutzmasken unter dem Verweis gelitten, dass sie gegen eine Ansteckung sowieso nichts nützen. Doch das ist nur zum Teil wahr. Ein Mundschutz hilft zwar dem Träger nicht, aber der Gemeinschaft sehr wohl. Wenn alle Menschen beim Einkaufen Masken aufhaben, wird die Ansteckungsgefahr dramatisch eingedämmt. Denn wer hinter einem Stück Stoff atmet, hustet, schnieft oder niest, behält seine Viren bei sich, statt sie zu verbreiten.

Es ist deshalb richtig, dass die Stadt Jena in der Corona-Krise das Tragen von Masken, Schals oder Tüchern über Mund und Nase in der Öffentlichkeit nun erzwingen will. Dem Vorbild sollte ganz Deutschland folgen. Masken sehen blöd aus, keine Frage. Aber Lebensretter dürfen gerne ein bisschen blöd aussehen. Und es fällt leichter, das auszuhalten, wenn alle so herumlaufen und so die Botschaft ins Bewusstsein getragen wird: Die Verhüllung ist sinnvoll, um anderen zu helfen. So wird der Maskenträger vom vermeintlichen Nerd zum Alltagshelden.

Das hat noch einen günstigen Nebeneffekt: Straßen voller Menschen mit verhüllten Gesichtern zeigen in aller Deutlichkeit, wie ernst die Lage gerade ist. Auch deshalb ist eine Maskenpflicht der nächste logische Schritt, um die Corona-Pandemie mit möglichst wenigen Toten zu bewältigen.

© SZ vom 01.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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